In Straubing geboren, auf Sylt ausgebildet, in der Welt Erfahrungen gesammelt. Die Laufbahn des Fernsehkochs Ralf Jakumeit ist extrem bunt und mindestens genauso interessant. Vor allem, weil er auf dem Boden geblieben ist.

Wenn man ein cooles Kochevent plant, denkt man vielleicht nicht als Erstes daran, einen ausgebildeten Schiffs-, Boots- oder U-Boot-Koch zu engagieren. Einen genaueren Blick in die Vita werfend stößt man dann aber auch auf eine Auszeichnung mit zwei Kochmützen und 16 von 20 Punkten im Gault Millau. Ralf Jakumeit ist schlichtweg ein genialer Koch.

So viel er auch in der Welt unterwegs war, so gerne kehrte er in seine niederbayerische Heimat zurück. "Die Wurzeln darf man nicht vergessen, das ist schon sehr wichtig", sagt er im Interview. "Mindestens einmal im Jahr bin ich heimgekommen. Das war meistens zum Gäuboden-Volksfest", lacht er.

Frühe Leidenschaft

"Es ist für mich schon immer festgestanden, dass ich Koch werden will", erzählt er. Schon als kleines Kind hat er mit seiner Oma Mehlspeisen zubereitet. Zu klein, um schon auf die Arbeitsfläche sehen zu können, fand sich eine pragmatische Lösung: "Dann bin ich auf einem umgedrehten Suppentop gestanden, damit ich überhaupt mitmachen konnte." Doch daraus erwuchs Großes.

Ralf Jakumeit beim Kochen zuzusehen, ist ein spektakuläres Ereignis. Wie ein Fisch nur im Wasser zu atmen vermag, scheint der Rocking Chef seinen natürlichen Lebensraum in der Küche gefunden zu haben. Er strahlt Glück und Zufriedenheit aus, fasziniert mit seinen Geschmackskombinationen und reißt ganz nebenbei jedermann in seiner Kochleidenschaft mit. Ralf Jakumeit rockt eben.

Ein echter Machertyp

"Ich habe immer schon gesagt: ‚Köche rocken die Welt!'", wie er weiter erzählt. Das Rocking-Chefs-Logo entstand in dem Jahr, als er mit Unterstützung seines Teams 16 Punkte im Gault Millau geholt hat. Für alle Mitarbeiter gab es als kleines Dankeschön ein T-Shirt mit dem entsprechenden Schriftzug. Gleichzeitig entstand die Idee, möglichst weltweit als Eventkoch tätig zu werden. "Seit 2008 touren wir umanander, dürfen damit unterwegs sein."

Wo kann man den Starkoch nun bei der Arbeit sehen? "Bei Niederbayern TV auf alle Fälle!", lacht er. Seine monatliche Sendung im Programm von Niederbayern TV begeistert die Zuschauer und ist nach Ausstrahlung auch in der Mediathek abrufbar. Daneben hat er einige weitere regelmäßig Engagements und betreibt auch das eigene Rocking Chefs Liveformat. "Schaut einfach bei uns auf die Homepage", merkt er an.

Während Ralf Jakumeit weiter von seinen Projekten erzählt, freue ich mich am meisten über seinen niederbayerischen Dialekt, den er trotz aller Bekanntheit nach wie vor nicht versteckt.

Ganz Familienmensch

Viele große Persönlichkeiten haben sich in ihren Anfängen an Vorbildern orientiert. So erzählt auch Ralf Jakumeit von einem "gastronomischen Ziehvater". Doch als er auf seinen leiblichen Vater zu sprechen kommt, wird er ernst. "Mein Vater hat die Familie zusammengehalten, die Familie ernährt", sagt er nachdenklich. "Meine Eltern haben meinen Bruder und mich auf einen guten Weg gebracht." Ralf Jakumeit liebt seine Familie.

Fragt man einen Starkoch nach seinem Leibgericht? Ich weiß es nicht, wage es aber dennoch. Und freue mich über die sympathische Antwort: "Wenn ich ad hoc eins aussipfeffern müsste, dann wären es definitiv die Rindsrouladen von meiner Mama mit selbstgemachten Spätzle." Ralf Jakumeit kommt ins Schwärmen. "Wenn es ins Süße gehen soll, dann definitiv der Apfelstrudel von meiner Oma."

Auch Rocking Chefs denken gerne an die kulinarischen Genüsse aus früheren Tagen zurück. "Wenn du solche Gerichte isst, wirst du in die Kindheit zurückversetzt. Alleine vom Geschmack her. Und du darfst ein bisschen träumen dabei." Jakumeit macht eine Pause. "Das ist einfach das Allerschönste überhaupt!"

Die Liebe zu seiner Familie hat er jüngst auch mit seiner Kochleidenschaft verknüpft. "Rock die Küche: Familienrezepte cool wie nie" heißt sein neues Kochbuch, dass er zusammen mit seiner Frau und den Kids geschrieben hat. Sogar Hund Beau hat mit vier Rezepten einen Platz im Buch - er gehört ja auch zur Family!

Rock'n Roll in der Küche

Wenn man an Essen für echte Rocker denkt, liegt die Assoziation zu Grillfleisch auf offenem Feuer nahe. Ralf Jakumeit schmunzelt dazu und murmelt dann "Na, grillen dea ma mia gar net!" Kaum hat er den Satz ausgesprochen, lacht er hellauf.

"Grillen gehört natürlich voll mit dazu", stellt er richtig. "Wir kochen fast nur noch auf offenem Feuer." Hierfür benützen die Rocking Chefs einen Grill namens Hydra.

"Die Hydra ist die ultimative Grillwaffe der Superlative", kann man auf der Website der Rocking Chefs lesen. Für Ralf Jakumeit ist dieser Grill das Nonplusultra. "Wir kochen ganze Menüs auf offenem Feuer. Es entspannt und entschleunigt einfach." Auch die Gäste seien von dem Gerät und seiner Optik gegeistert. "Das Feuer fasziniert die Leute immer noch. Und uns natürlich auch."

Lesen Sie den vollständigen Artikel im NIEDERBAYERN TV Magazin, Ausgabe 10.