Musiktipp

Zwischen „Hoffnungslos“ und „Hoffnungsvoll“: das Debütalbum des Sängers Joris


Sonja hat Joris in München getroffen.

Sonja hat Joris in München getroffen.

Von Tanja Pfeffer

"Bittersüß", "Schwarz-Weiß" - die Gegensätze in seiner Musik lassen sich schon durch die Songtitel erahnen. Der Singer-Songwriter Joris kommt aus der Nähe von Bielefeld und spielt seit seinen frühen Tagen Schlagzeug, Klavier und Gitarre.

Irgendwann fing er an, eigene Songs zu schreiben, und studierte an der Popakademie Baden-Württemberg. Am 10. April diesen Jahres war es so weit: Sein Debütalbum "Hoffnungslos Hoffnungsvoll" erschien und landete in den deutschen Charts auf Platz drei. Er selbst beschreibt seine Musik als "englischen Sound mit deutschen Texten". Das heißt: Er setzt auf analoge Akustik und kombiniert sie mit einfühlsamen, von Gegensätzen geprägten Texten. So erzählt er in seinem bekanntesten Song "Herz über Kopf", dass jeder irgendwo ein Herz- und ein Kopfmensch ist - das Mischverhältnis macht ihn jedoch aus. Es gibt gefühlvolle Songs wie "Im Schneckenhaus", der am Ende erkennen lässt, dass es im Leben viele schöne Dinge um einen herum gibt, auch wenn es manchmal nicht so scheint - man muss nur die Augen öffnen. Als Gegensatz dazu gibt es auch Gute-Laune-Songs wie "Wie man es auch dreht" und " Feuerwerk", die nur so vor Lebensfreude und "den Moment leben" sprühen. Jeder Song auf dem Album hat seine eigene Botschaft, die man oft erst nach mehrmaligem Hören erkennt. Trotz der deutschen Texten, die eher dazu verleiten, genau zuzuhören, ist es Joris gelungen, Lieder zu schreiben, in denen man sich so verlieren kann. Musikalisch nutzt Joris neben dem analogen Sound ungewöhnliche Mittel, so hört man zum Beispiel bei "Sommerregen" den Klang von zusammenstoßenden Weingläsern.

Mit seinem Debütalbum ist Joris der Einstieg in die deutsche Popmusik gelungen. Im Frühjahr geht er auf Tour, am 27. Februar tritt er in der Muffathalle in München auf.