Tipps für Käufer und Verkäufer

Was man am Flohmarkt tun sollte – und was besser nicht


Mit wenigen Grundregeln lassen sich schlechte Überraschungen vermeiden.

Mit wenigen Grundregeln lassen sich schlechte Überraschungen vermeiden.

Von Fiorella Janker

In Zeiten hoher Preise kaufen viele lieber gebraucht. Unsere Autorin besucht gerne und häufig Flohmärkte. Sie gibt Tipps, wie man dort die besten Schnäppchen ergattert, und was man als Käufer und Verkäufer beachten sollte.

Als Käufer:

Dos:

Stofftasche: Beim Flohmarktbesuch solltest du immer eine Stofftasche dabei haben. Einige Verkäufer sind zwar mit allerhand ausgestattet, darunter auch Tüten, aber darauf solltest du dich lieber nicht verlassen.

  1. Nicht hetzen: Eines der wichtigsten Dinge ist es, sich nicht hetzen zu lassen. Am besten suchst du dir daher eine Begleitung, die ab und zu mal stehenbleibt und nicht direkt in Windeseile an jedem Stand vorbeiläuft. Wenn du das geschafft hast, könntest du ja mal an einem Tisch verweilen, der dich auf den ersten Blick nicht so anlacht. Manchmal finden sich bei genau solchen Ständen ein paar kleine Schätzchen.
  2. Feilschen und Paketpreise: Das Verhandeln um den Preis ist ein Muss, denn die Verkäufer verlangen von vornherein einen höheren Preis, um noch einen Spielraum zum Feilschen zu haben. Übertreiben solltest du es aber auch nicht. Falls dir an einem Stand mehrere Sachen gefallen, kannst du nach einem Paketpreis fragen. Preislich einigt man sich so meist recht schnell.
  3. Keine Angst haben: Du brauchst keine Angst davor haben, Leute anzusprechen. Die meisten beißen tatsächlich nicht. Behalte im Kopf, dass die Menschen dort ihre Sachen loshaben wollen und froh sind, wenn du mit ihnen ins Gespräch kommst.
  4. Noch mal überprüfen: Stell dir vor, du hast dein absolutes Traumteil gefunden, nach dem du schon lange suchst, und bist einfach so happy, dass du es direkt kaufst. Zuhause fällt dir dann auf, dass auf der Rückseite ein Loch ist. So eine böse Überraschung solltest du vermeiden. Überprüfe dein Teil daher noch auf dem Flohmarkt.

Don'ts:

  1. Nur große Scheine: Wer nur große Geldscheine am Flohmarkt dabei hat, macht es sich schwer. Daher besser 5-, 10- oder 20-Euro-Scheine einpacken und natürlich Kleingeld.
  2. Schlechte Laune und Hunger: Gehe gut gelaunt und zumindest nicht mit halbleerem Magen zum Flohmarkt. Schlechte Stimmung gehört dort nicht hin.
  3. Hunde: Was auch daheim bleiben sollte, ist dein Hund. Hunde sind liebe Tiere und deshalb solltest du sie nicht durch eine laute, drängende Menschenmasse schleppen. Das stresst sie nur. Wenn du deinen Vierbeiner doch mitnehmen möchtest, halte ihn an der Leine, damit er sich an Gegenständen nicht verletzt und auch nichts kaputt macht und besuche den Flohmarkt am besten, wenn der größte Trubel ganz am Anfang vorbei ist.
  4. Menschenmassen: Der größte Ansturm ist meist ganz zu Beginn des Flohmarkts. Wenn du dich in drückenden Menschenmassen nicht wohlfühlst, dann komm lieber erst eine halbe Stunde später.
  5. Zu starkes Interesse: Kleiner Verhandlungstipp: Zeige, wenn dir etwas gefällt, nicht direkt, wie interessiert du daran bist. Wenn du das machst, wird der Verkäufer garantiert den Preis erhöhen und du zahlst mehr.

Ebenfalls interessant: Diese Flohmärkte gibt es in der Region - eine Übersicht

Als Verkäufer:

Dos:

Angemessene Preise: Verlange keine horrenden Summen für Dinge, die dir etwas bedeuten. Nur weil du diese eine Jacke auf fünf Festivals anhattest und damit etwas verbindest, kannst du nicht nahezu den Neupreis verlangen. Schau am besten mal, wie viel die Jacke bei Vinted oder eBay Kleinanzeigen kostet und orientiere dich daran.

  1. Wühlkiste: Sachen, die du unbedingt loshaben willst oder für die du weniger willst als für andere, wirfst du in eine Kiste. Auf diese klebst du einen Zettel mit dem Preis. Entweder "Alles ein Euro" oder "Alles zwei Euro" steht bei den meisten drauf. Das zieht Käufer an.
  2. Zu zweit sein: Du solltest aus verschiedenen Gründen noch jemanden zum Flohmarkt mitnehmen. Zum einen ist der Stand schneller aufgebaut. Gerade am Anfang stürmen die Menschen zu den Verkäufern. Wenn du zu lange brauchst, gehen dir vielleicht Kunden verloren, die nicht noch mal vorbeigehen. Zum anderen ist jemand da, mit dem du reden kannst, so macht auch das Verkaufen mehr Spaß. Und wenn an einem Stand gute Laune herrscht, geht man lieber hin.
  3. Ruhe und Geduld: Lass die Leute in aller Ruhe an deinem Stand schauen, ohne ihnen was andrehen zu wollen. Geduld ist hier der Schlüssel, um Käufer nicht zu verschrecken. Tipp: Probiere mal aus, die Kunden zu ignorieren. Natürlich nicht, wenn sie dich was fragen. Aber so kommen manchmal Kunden zu deinem Stand, die sonst nicht hingekommen wären.
  4. Breites Sortiment: Nimm verschiedene Sachen mit. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dein Publikum unterschiedlicher ist, und du mehr verkaufst.

Don'ts:

  1. Sommersachen im Winter: Du solltest immer Ware mitnehmen, die zur Jahreszeit passt. Im Winter verkaufen sich Sommerjacken eher schlecht.
  2. Kaputte Ware: Nimm keine Ware mit, die total beschädigt und nicht mehr reparierbar ist. Denk also darüber nach, ob du sowas selber kaufen würdest, und wie viel es dir wert wäre.
  3. Zusammenlegen: Die ganze Zeit hinter den Leuten herzuräumen, sprich Kleidungsstücke sofort wieder zusammenzulegen, nachdem sie ein Teil angeschaut haben, nervt viele. Wenn du willst, dass dein Stand aufgeräumt aussieht, dann lege die Sachen zusammen, nachdem die Menschen wieder weg sind.
  4. Unfreundlich sein: Reagiere nicht aggressiv auf niedrige Preisangebote. Es ist verständlich, dass du deine Sachen nicht unter Wert verkaufen willst. Trotzdem solltest du dich am Riemen reißen und niemanden beleidigen. Es gibt auf jedem Flohmarkt Menschen, die alles für einen Euro oder 50 Cent kaufen wollen. Ärgere dich nicht drüber.
  5. Stand alleine lassen: Lasse deinen Stand niemals unbeobachtet, denn Menschen mit langen Fingern gibt es immer, die deine Ware oder deine Kasse stehlen könnten.

Was sich gut verkauft - und was nicht

Die Renner:

  • Antike Sachen, Trödel
  • Alltägliche Gebrauchsgegenstände (Kaffeemaschine, Toaster, etc.)
  • Werkzeuge
  • Games, DVDs, Sammelkarten (Pokémon, Yugioh, etc.)
  • Echtschmuck
  • Komischerweise alles in Bananenkisten (bunt gemischte Sachen; Kleidung; Küchenutensilien wie Besteck, Teller, Schneebesen; Rehgeweihe)

Die Ladenhüter:

  • Teure Designerstücke
  • Bücher
  • Staubsauger

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.