Sankt Englmar

Theater kann jeder spielen


Michael Mader auf der Bühne in seiner Rolle als Lausbub Peter im Stück "Man muas nehma wias kimmt".

Michael Mader auf der Bühne in seiner Rolle als Lausbub Peter im Stück "Man muas nehma wias kimmt".

Von Redaktion idowa

"Theater ist doch langweilig und überhaupt, was soll ich da?" Ich kann es schön langsam nicht mehr hören. Jugendliche haben oft Vorurteile gegenüber dem Theaterspielen. Dabei ist es doch toll, sich im Theater zu engagieren. Es macht nicht nur Spaß, sondern man lernt auch noch etwas für die Schule.

Ich spiele mittlerweile seit insgesamt vier Jahren und bin Mitglied in der Theatergruppe von Sankt Englmar. Die ersten Erfahrungen habe ich in der Schauspielgruppe von meiner Schule gesammelt. Dann hat mich Stefan Edenhofer, Präsident des Theatervereins Sankt Englmar, gefragt, ob ich Lust hätte bei einem Stück mitzuwirken. Ich stimmte zu, weil mir die Schauspielerei so gut gefallen hat, und ich habe diese Entscheidung bis heute nicht bereut. Natürlich ist das Proben für ein Theaterstück sehr zeitaufwendig. Trotzdem lohnt es sich, immer wieder aufs Neue mitzumachen.

Ein Grund dafür ist, dass es sehr viel zu lachen gibt. Zum einen über das Theaterstück selbst und dann auch über die zum Brüllen komischen Malheure, die immer wieder bei einer Probe vorkommen. Zum Beispiel, wenn man mal wieder seinen Einsatz verpasst. Dann wird man von den Schauspielkollegen veräppelt.

Die andere Seite des Theaterspielens ist die Anspannung vor der Aufführung. Verschwitzte Hände oder schlotternde Knie - bei meinen Schauspielkollegen und mir keine Seltenheit. Wenn es aber so weit ist und wir auf der Bühne stehen, ist unsere Nervosität wie weggeblasen. Das Theaterstück geht in Windeseile vorüber und zum Schluss kann sich keiner mehr das Grinsen verkneifen. Jeder ist glücklich über eine gelungene Darbietung und die Anspannung verfliegt. Wenn die Zuschauer am Ende applaudieren, ist das für jeden Schauspieler der schönste Lohn. Alle Anstrengung und der Aufwand haben sich gelohnt.

Hoher Altersunterschied

Das Gemeinschaftsgefühl hat bei uns oberste Priorität - trotz des hohen Altersunterschiedes in unserer Theatergruppe. Zwischen neun und über 70 Jahren ist alles dabei. Trotzdem herrscht Einigkeit und die Freude an der Schauspielerei ist bei allen gleich groß. Die Geschlossenheit der Gruppe zeigt sich, wenn die erfahrenen Schauspieler den Neuen oder Jüngeren Tipps für deren Auftreten geben. Das bringt vor dem Auftritt Ruhe. Auch beim Aufbauen der Freilichtbühne im alten Pfarrhof von Sankt Englmar helfen alle mit. Sogar die Dorfbewohner packten bei unserem letztem Stück "Man muas nehma wias kimmt" von Alois Winter mit an. Die Aufführung war ein voller Erfolg. Nebenbei bin ich auch noch selbstbewusster geworden und sicherer im freien Sprechen. Das hat mir sogar in der Schule geholfen und ich habe andere Leute noch besser kennengelernt. Übrigens: In zwei Jahren treten wir wieder in Sankt Englmar auf. Da bin ich auch wieder dabei.