Fastenzeit

Offline: Wie ich 40 Tage fast ohne Handy überlebt habe


Um meine Handysucht zu besiegen, habe ich während der Fastenzeit fast komplett auf mein Handy verzichtet.

Um meine Handysucht zu besiegen, habe ich während der Fastenzeit fast komplett auf mein Handy verzichtet.

Von Sophia Häns

Das Handy ist in meinem Alltag viel zu präsent. Es wird immer mehr zum Alltags-Gegenstand. Das stört mich und deshalb habe ich den Entschluss gefasst, meinen Konsum in der Fastenzeit zu reduzieren. Ein Experiment.

Ich bin handysüchtig. In meinem Alltag vergeht keine halbe Stunde, in der ich nicht mehrmals auf mein Handy schaue. Nicht weil mir jemand geschrieben hätte oder weil etwas Wichtiges ansteht, sondern einfach so. Ich wühle mich nutzlos durch meine Bilder, ich checke nutzlos und viel zu oft meine E-Mails oder mache nutzlos einfach gar nichts und starre auf den Bildschirm. Daher habe ich beschlossen: Eine Veränderung muss her. Die Fastenzeit kommt mir daher sehr gelegen.

Die Regeln

Mein Plan für die 40 Tage Fastenzeit sieht so aus: Auf Snapchat werde ich komplett verzichten. Facebook ist ein bisschen schwieriger, da wir das auch in der Freistunde brauchen. Also Facebook einmal pro Tag. Auf Instagram bin ich fast gar nicht aktiv, also ist es leicht, die App nicht zu öffnen. WhatsApp ist da schon wichtiger. Auf WhatsApp werde ich während der Fastenzeit einmal am Vormittag, einmal am Nachmittag und einmal vor dem Schlafengehen meine Nachrichten lesen.

Der Entzug

Die erste Woche ist ziemlich hart. Ich habe ständig das Gefühl, ich würde etwas verpassen. Es geht mir sogar ab, mein Handy einfach nur in der Hand zu halten. Aber ich schaffe die ersten fünf Tage ohne schwachen Moment.

Am Wochenende sieht es anders aus, denn ich will mit Freunden weggehen. So früh eine Uhrzeit und einen Treffpunkt auszumachen, ist kompliziert. Ich merke, samstags muss ich entweder meinen WhatsApp-Konsum ein bisschen erhöhen oder zu Hause bleiben.

Mit der Zeit gewöhne ich mich aber an meinen erzwungenen geringen Konsum. Ich merke, dass ich nicht viel versäume. Und wenn doch, kann ich ein paar Stunden später immer noch reagieren. In der dritten Woche fällt mir auf, dass ich ein paar Mal sogar vergesse, zur vereinbarten Zeit mein Handy aus der Tasche zu holen. Vielleicht bilde ich mir es nur ein, aber ich habe das Gefühl, dass ich mit der Zeit weniger Nachrichten bekomme.

Am Ende der Fastenzeit habe ich mich an die festen Handy-Zeiten gewöhnt. Es fällt mir schon gar nicht mehr auf. Ich muss zugeben, es ist eine Entlastung, nicht ständig, überall und immer erreichbar zu sein.

Das Fazit

Im Gegensatz zu vorher wird mein Handy in Zukunft vermutlich keinen vergleichbar wichtigen Platz in meinem Alltag mehr einnehmen. Das will ich auch nicht. Ich habe während der Fastenzeit wieder mehr gelesen und Projekte begonnen, die ich schon ewig vor mir hergeschoben habe. Mein Handy soll nicht die Macht über mein Leben haben.