Ein Schutzmechanismus

Kampf der Gänsehaut: Kathrin Weber fragt sich, warum wir frieren


Mit einer heißen Tasse Tee, einem dicken Pullover und einem guten Buch vor den Ofen oder die Heizung kuscheln - dann kann es draußen noch so kalt und ungemütlich sein.

Mit einer heißen Tasse Tee, einem dicken Pullover und einem guten Buch vor den Ofen oder die Heizung kuscheln - dann kann es draußen noch so kalt und ungemütlich sein.

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen immer niedriger, auch die Sonne lässt sich nur noch selten blicken und versteckt sich lieber hinter einer dicken Wolkendecke. Es ist also nicht zu übersehen, dass der Winter direkt vor unserer Tür steht und mit ihm frostige Zeiten. Eingepackt in einen dicken Wollmantel, Schal und Mütze, versuchen wir den kalten Tagen zu trotzen und frieren meist dennoch. Doch an was liegt das eigentlich?

Experten wie Katharina Zimmermann, Wissenschaftlerin vom Institut für Physiologie an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg, definieren Frieren als einen Schutzmechanismus des Körpers, um vor Kälte zu warnen. Dabei konzentriert sich unsere Durchblutung, wie Dieter Conrad vom Bundesverband der Deutschen Hausärzte dem Onlineportal Focus Online schildert, automatisch auf die lebenswichtigen Organe wie Herz, Gehirn oder die der Verdauung. Das ist auch der Grund dafür, warum wir die Kälte am schnellsten an denen vom Rumpf weiter entfernten Körperteilen spüren. Darunter leiden in den meisten Fällen also unsere Finger, die Zehen oder auch Ohren. Dass wir oftmals zittern und eine Gänsehaut bekommen, ist aus medizinischer Sicht eine natürliche Funktion des Körpers, um zusätzlich Wärme zu erzeugen.

Frauen frieren leichter

Die Tatsache, dass Frauen immer schneller frieren als Männer, ist nicht nur Einbildung. Als hauptsächlichen Grund dafür sehen Mediziner ihre unterschiedliche Körperzusammensetzung. Katharina Zimmermann bestätigt zudem, dass bei Frauen die Muskulatur deutlich weniger ausgeprägt ist als bei ihrem männlichen Pendant. Und genau diese produziert Wärme. Um das dann wieder auszugleichen, hat sich die Natur etwas Besonderes einfallen lassen und die Damenwelt dafür mit insgesamt mehr Körperfett ausgestattet. Dieses ist jedoch direkt unter der Haut etwas dünner angelagert als bei Männern, wie auch Dieter Conrad erklärt. Das ist dann oftmals nicht ausreichend, um den Körper richtig zu isolieren und so das Absinken der Körpertemperatur zu verhindern. Um die kalten Tage trotzdem gut zu überstehen und den Winter in vollen Zügen genießen zu können, müssen wir uns also etwas einfallen lassen. Das wohl Naheliegendste, aber gleichzeitig auch Wichtigste, ist dabei eindeutig warme Kleidung - gerne auch im Schichtenprinzip. Außerdem hilft es ungemein, seinen Stoffwechsel mit Saunagängen oder ganz einfach Sport immer wieder anzukurbeln. Wer dann immer noch friert, dem kann ein heißer Tee oder eine wärmende Suppe helfen. Denn auch mit Gewürzen, wie zum Beispiel Ingwer oder Chili, kann man dem Körper richtig einheizen.

Frieren als Schutz

Frieren ist also nichts, womit uns unser Körper ärgern will. Vielmehr versucht er sich damit selbst zu schützen. Um ihn hier zu unterstützen, sollten wir deshalb auf diese Anzeichen hören und sie nicht wie so oft ignorieren. Dabei können diese kleinen Tipps ein guter Anfang sein. Haben wir trotzdem einmal genug von all dem Frösteln, so ist nicht nur unserem Körper, sondern wahrscheinlich auch uns selbst, so am besten zu helfen: Einfach mit einer warmen Decke und einem guten Buch vor den Ofen oder die Heizung kuscheln, dann kann es draußen noch so kalt und ungemütlich sein.

Kathrin Weber findet es ungerecht, dass Männer nicht so leicht frieren wie Frauen.

Kathrin Weber findet es ungerecht, dass Männer nicht so leicht frieren wie Frauen.