Serien-Tipp

In „Gen V“ decken junge Superhelden ein düsteres Geheimnis auf

Traumatisierte Jugendliche mit mächtigen Superkräften zusammen in einer Hochschule – das kann doch eigentlich nur schiefgehen. Die neue Amazon-Serie „Gen V“ zeigt, dass kaum jemand zum Helden geeignet ist.


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Marie Moreau entdeckt an ihrer Superhelden-Universität ein dunkles Geheimnis.

Darum geht’s: Marie Moreau hat es geschafft. Sie darf an der weltberühmte Godolkin University studieren – die einzige Hochschule für Kinder mit Superkräften in Amerika. Eigentlich möchte sie nur in ihrem neuen Leben ankommen und durch harte Arbeit Platz eins in den Schülerrankings erreichen. Das wäre nämlich ihr Ticket in das größte Superheldenteam der Welt – die Seven.

Doch das Schicksal hat andere Pläne für sie: Als der Superstar der Schule, „Golden Boy“, einen beliebten Professor tötet, entdeckt sie das dunkle Geheimnis der Universität. Zusammen mit ihren neuen Freunden muss sie den Schulalltag ertragen, während sie gleichzeitig die schmutzigen Machenschaften des Colleges aufdecken. Dabei finden sie unter anderem ein verstecktes Labor namens „The Woods“, in dem Wissenschaftler an mächtigen und verstörten Superheldenkindern herumexperimentieren ...

In aller Kürze: Bei „Gen V“ geht es um junge Superhelden, die die Godolkin University besuchen. Dabei lernen sie nicht nur mehr über ihre Kräfte und sich selbst, sondern decken auch eine dunkle Verschwörung an der Schule auf.

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Das Besondere: „Gen V“ ist ein Spin-off der Amazon-Serie „The Boys“. Im Original wurde aufgedeckt, dass viele Eltern ihren Kindern ein Superheldenserum gespritzt haben. Für viele hatte dies schwere gesundheitliche Folgen. Andere haben das Potenzial entwickelt, ein Held der Zukunft zu sein.

Um genau diese Elite geht es bei „Gen V“. Dass allerdings auch ihre Fähigkeiten nicht ohne einen hohen Preis kommen, ist in dem düsteren Universum von „The Boys“ selbstverständlich. Denn auch „Gen V“ besitzt die zynische DNA der Hauptserie: Kein Superheld hat ein reines Herz, sondern ist nur ein gieriger und eigennütziger Mensch. Deshalb sind viele der Fähigkeiten anders aufgebaut, als man sie zum Beispiel von Marvel- und DC-Comics kennt: Marie kann zum Beispiel Blut kontrollieren. Heißt, sie muss sich zum Kämpfen nicht nur selbst verletzen – die Tode ihrer Gegner sind auch besonders grausam. Ihre beste Freundin Emma kämpft stattdessen wegen ihrer Superkräfte mit einer Essstörung. Sie kann wachsen und schrumpfen, wie sie will – dies ist jedoch abhängig von der Menge an Essen, die sich in ihrem Magen befindet.

Auch das korrupte Unternehmen „Vought“ hat wie bei „The Boys“ seine Finger im Spiel. Es hat das weltweite Monopol beim Marketing von Superhelden – und ist deshalb in der Godolkin University auf Nachwuchssuche. Gleichzeitig versucht es jedoch auch, die zahlreichen Skandale zu vertuschen, die Marie und ihre Freunde während ihren geheimen Nachforschungen ungewollt auslösen.

Fazit: Die Charaktere in „Gen V“ sind vielleicht nicht so einprägsam wie Billy Butcher und Co. von „The Boys“. Dennoch ist es interessant, wie die Serie die Superkräfte der Jugendlichen als Grundlage nimmt, um echte Probleme wie Essstörungen und Selbstverletzung anzusprechen. Eins sollte aber jedem Zuschauer dabei klar sein: „Gen V“ ist wie „The Boys“ nichts für schwache Gemüter.

Die Kernidee hinter „Gen V“ hat viel Potenzial, das auch zum größten Teil ausgeschöpft wird. Von klassischem Teenager-Drama bis hin zu blutiger Action und spannenden Mystery-Elementen sollte für jeden etwas dabei sein – zumindest wenn man mit gewaltvollen Szenen und ernsten Themen zurechtkommt.

„Gen V“, acht Folgen à 60 Minuten, zu sehen auf Amazon Prime, freigegeben ab 16 Jahren.