Ganz schön vielfältig
Fünf Musiker und ganz viele Einflüsse: "Smart Riot" aus Landshut
Das erste, was bei "Smart Riot" auffällt, sind die Fotos, die die Band von sich hat machen lassen. Auf einem ist Sängerin Simone, kurz Sims, an einen Stuhl gefesselt, auf dem anderen stehen sie und die vier männlichen Bandmitglieder Mario (Gitarre), Jake (Gitarre), Hane (Bass) und Fabi (Schlagzeug) nur mit Gras und Blumen bekleidet in einer Wiese. Die Band mag es vielfältig - nicht nur in der Musik.
"Wir wollten zu jedem Stück auf unserem Album ein eigenes Foto haben", sagt Sängerin Sims und erklärt, warum der Band so wichtig war, aus dem ersten Album gleich etwas Besonderes zu machen. Als "Breaking Free" nämlich 2012 herauskam, war nicht ganz sicher, ob es "Smart Riot" überhaupt noch weiter geben würde. Sims brach nach Hamburg auf, um dort eine Ausbildung an der Musical-Schule anzufangen, und die Musiker wussten nicht, ob die Band diese räumliche Trennung überleben würde. "Deshalb wollten wir dieses Album machen. Es sollte eine Erinnerung an die letzten Jahre werden", sagt Sims. Doch statt nur eine Erinnerung an die gemeinsame Zeit zu bleiben, ist aus "Breaking Free" quasi ein zweiter Anfang geworden. "Smart Riot" gibt es immer noch und das erste Album ist eine tolle Visitenkarte für die Musik der Band. Und die hört sich so an: Alternative-Pop trifft auf Bluesgitarren, melodiöse Gitarrenriffs auf ruhige Balladen: Als "facettenreich" bezeichnen die Musiker von "Smart Riot" ihren Stil und hört man sich in "Breaking Free" hinein, wird schnell klar, warum. Warum die Musik von "Smart Riot" so vielfältig ist, erfährt man, wenn die Musiker über ihre Vorlieben reden. Rap und Techno hört sich jetzt keiner regelmäßig an, aber sonst umfassen die Musikstile der Bandmitglieder alles, was i m Bereich Rock und Pop zu finden ist. Popsongs sind beispielsweise Sims Vorliebe, Gitarrist Mario mag Alternative Rock, der auch gerne ein wenig härter sein kann. Bassist Hane mag Britpop und Indie, Gitarrist Jake harte Gitarren und Heavy Metal. Bei Drummer Fabi kommen alle Stile irgendwie zusammen. Nach dem Aufstehen kann es schon mal vorkommen, dass er sich klassische Musik anhört, nur um dann im Laufe des Tages auf Jazz oder Rock zu wechseln - oder zu einem ganz anderen Stil.
Bunter Mix
In den Songs von "Smart Riot" wird aus den vielen Vorlieben ein sehr bunter Mix, kein Lied ist so ganz wie das andere. Das freut auch die Fans und Zuhörer, wie die Musiker sagen. Die mögen die Abwechslung, die "Smart Riot" bei einem Auftritt auf die Bühne bringen - und das immerhin schon seit drei Jahren. Gegründet wurde "Smart Riot" 2010. Zunächst waren die Musiker von "Smart Riot" zu viert - und spielten ohne Bass. Ein Umstand, der nicht gerade alltäglich ist, hat der Bassist in der Band doch in der Regel die wichtige Aufgabe, zusammen mit dem Schlagzeuger das Rhythmus-Fundament zu schaffen und für den nötigen Druck zu sorgen. Schlagzeuger Fabi sich an den letzten Auftritt, den "Smart Riot" in dieser Konstellation gehabt hat. Der Mischer wollte beim Soundcheck den Bass abnehmen. Nachdem er keinen Ton bekommen hatte, fragte er bei der Band nach, wo denn der Bassist ist. Gitarrist Mario sagte: "Wir haben keinen." "Wie, ihr habt keinen?", macht Fabi den überraschten Tontechniker nach. So spielten "Smart Riot" einen weiteren Auftritt ohne Bassisten. Es sollte ihr letzter zu viert sein, was die Band aber damals noch nicht wusste. Denn im Publikum war Hane, der seit zwei Jahren bei "Smart Riot" die Bassgitarre spielt. Seit der Gründung geht es mit "Smart Riot" beständig aufwärts. Zwar denken die Musiker, dass es bis zum Durchbruch noch eine Weile hin ist, aber die Auftrittsanfragen kommen herein und die Band spielt regelmäßig und an den verschiedensten Plätzen: Bei einer Schulabschlussfeier genauso wie beim "Umsonst und Draußen"- Festival in Landshut oder der Alten Mälzerei in Regensburg.
Gute Koordination
Doch wie schafft man es überhaupt, die Auftritte, Proben und das Songsschreiben miteinander zu koordinieren, wenn eines der Bandmitglieder in Hamburg wohnt? Erstaunlich leicht, wenn man die nötige Disziplin an den Tag legt. Proben finden dann statt, wenn alle Bandmitglieder in der Gegend sind. Ist ein Auftritt, fährt Sängerin Sims in die alte Heimat. Songs entstehen in Gemeinschaftsarbeit. Meist hat Gitarrist Mario die Grundidee, ob aus der etwas wird - und in 90 Prozent der Fälle wird auch etwas daraus - wie Schlagzeuger Fabi sagt, entscheidet die Band gemeinsam. Der Rest fügt dann weitere Instrumente, Text und Gesang hinzu.
Hoffnung auf Open-Air-Festival
Jetzt geht es für die Band erst einmal darum, weitere Auftritte zu haben und noch mehr Leute mit ihrer Musik zu begeistern. Neben diversen Gigs in Langquaid, Regensburg, Ergoldsbach und Landshut hoffen die Musiker auch, vielleicht auf einem großen Open-Air-Festival auftreten zu können. Die Band hat sich beim FM4 Fequency Festival beworben und jetzt gerade sieht es fast so aus, als ob die Musiker im August zum ersten Mal einen Auftritt vor mehreren tausend Zuhörern absolvieren können.