„Teamarbeit ist wichtig“

Ferien mal anders: Melissa war bei einem Roboter-Camp


Beim Sommercamp der Universität Potsdam bauten Schüler aus Deutschland selbst Roboter. Melissa Bauer (rechts) aus Mettenhausen im Landkreis Dingolfing-Landau war auch dabei.(Fotos: HPI/Lässig)

Beim Sommercamp der Universität Potsdam bauten Schüler aus Deutschland selbst Roboter. Melissa Bauer (rechts) aus Mettenhausen im Landkreis Dingolfing-Landau war auch dabei.(Fotos: HPI/Lässig)

Einen Parcour bestreiten, aber nicht selbst - darum ging's beim Sommercamp des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) an der Universität Potsdam. Melissa Bauer (16) aus Mettenhausen im Landkreis Dingolfing-Landau und 39 andere Jugendliche aus Deutschland haben dort in einem fünftägigen Sommercamp Roboter gebaut und zum Leben erweckt. Die sollten am Ende den extra für sie angelegten Weg abfahren - selbstständig und ohne gesteuert zu werden. Freistunde hat Melissa erzählt, wie es in Potsdam war und warum sie sich so für Informatik begeistert.

Hallo Melissa! Du warst von 14. bis 18. August 2015 im HPI-Sommercamp. Was hast du dort erlebt?

Melissa: Wir haben uns vor Ort den Campus der Uni angeschaut und wurden herumgeführt. Außerdem haben wir gemeinsam viele Aufgaben zur Teambildung gemacht - zum Beispiel ein Auto aus Menschen gebaut. So sollte sich die Gruppe besser kennenlernen und alle zueinanderfinden. Hauptaufgabe war es aber, einen Roboter zu bauen mit Motor, Mainboard und vielen anderen Teilen. Außerdem waren wir bei vielen Vorträgen und Warm-ups, damit wir dem Programmieren näher kommen. Übrigens haben uns in der Zeit Studenten des HPIs begleitet. Sie leiten das Camp.

Wie hast du von dem Schülercamp erfahren?

Melissa: Ich habe im vergangenen Jahr den Informatik-Stoff der neunten und zehnten Klasse am Gymnasium nachgelernt, weil ich mich sehr für Informatik interessiere. Das HPI bietet eine Online-Plattform, auf der man Online-Kurse machen kann. Ich habe einen für Java-Einsteiger gemacht. Dabei bin ich auf das Camp gestoßen. Leider habe ich in der Schule kein Informatik. Ich gehe auf das Landauer Gymnasium und habe mich für den sprachlichen Zweig entschieden. Ich wusste nämlich vor einigen Jahren noch gar nicht, dass mich Informatik so interessiert.

Wie bist du denn auf deine Informatik-Begeisterung gekommen?

Melissa: Ich habe schon immer gerne Sachen am Computer gemacht. Und ich habe den auch mal auseinandergebaut und wieder zusammen gebaut. Außerdem ist mein Vater Programmierer und auch mein Freund ist Informatiker. Dadurch habe ich mich immer häufiger mit Informatik beschäftigt.

Ihr habt in den fünf Tagen einen Roboter Leben eingehaucht. Welchen hast denn du gebaut und programmiert?

Melissa: Wir haben kleine Teams gebildet und jedes Team war für einen Roboter zuständig. Unserer hatte eine Kamera und einen kleinen Bildschirm. Der konnte Fotos aufnehmen und anzeigen. Ansonsten durfte jede Gruppe bestimmen, welche Verkleidung der Roboter bekommt. Da gab es zum Beispiel einen Minion, einen Wichtel, ein schwarzes Einhorn und einen Dinosaurier. Ein Roboter musste aber ohne Verkleidung bleiben. Das war leider unserer. Ansonsten hätten wir ihn gerne in ein Polizeiauto mit blauen LEDs verwandelt.

Eure Roboter mussten einen vorgegebenen Parcour meistern. Wie sah der aus?

Melissa: Der hat sich von Tag zu Tag gesteigert. Zuerst sollte unser Roboter einfach nur fünf Meter fahren. Dann sollte er an einer schwarzen Linie anhalten. Die erkannte er über die Kamera. Zuletzt ging es dann darum, eine Kurve zu fahren. Das ging auch über eine schwarze Linie. Der Roboter sollte diese wahrnehmen, ein Stück rückwärts fahren und schließlich einlenken. So weit ist meine Gruppe leider nie gekommen. Unser Roboter ist fast nie gefahren, weil er zu schwer war.

Was nimmst du aus der Zeit mit?

Melissa: Ich habe dort viel gelernt. Vor allem, dass Teamarbeit in der Informatik sehr wichtig ist. Außerdem hatte ich sehr viel Spaß beim Programmieren. Es war auch ganz anders, hier mal mit Hardware zu programmieren - nicht nur am Bildschirm. Außerdem habe ich eine neue Option für mich gefunden. Ich hatte nie vor zu studieren, sondern wollte an die EDV-Schule in Plattling gehen. Jetzt schaue ich mir verschiedenen Unis an. Und ich habe dort natürlich viele neue Freunde gefunden.