Grammatik

Fack Ju Rechtschreibung?! Ein Fehler-Überblick


Nie wieder Fehler bei einem Aufsatz? Unsere Tipps helfen...

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Von Redaktion Freistunde

Goethe mit ö - in "Fack Ju Göhte" ist das kein Problem. Unwichtig sind Rechtschreibung und Grammatik in der Schule und Uni nicht - leider aber kompliziert. Da wollen wir weiterhelfen und geben einen Überblick über sehr beliebte, aber einfach zu vermeidende Fehler.

Komma

Eines vorweg: Kommaregeln gibt es viele in der deutschen Sprache. Alle hier zu nennen und zu erklären, würde diese Spalte, aber auch die ganze Seite sprengen. Daher eine Übersicht über die drei wichtigsten Regeln.

Aufzählungen

Klarer Fall, hier gehören Kommas dazwischen. Beispiel: "Eins, zwei, drei."

Zusätze

Beschreibt ein Satzteil das vorige Substantiv genauer, gehört davor und - falls der Satz noch weitergeht - danach ein Komma. Beispiele: "Das ist Andreas, mein Bruder." "Andreas, mein Bruder, kennt dich noch nicht."

Nebensätze

Kommas trennen Nebensätze von übergeordneten Sätzen ab. Nebensätze sind einfach zu erkennen: Sie können nicht alleine stehen, sie ergeben nur Sinn mit einem übergeordneten Satz. Beispiel: "Ich komme bei euch vorbei, sobald ich Zeit habe."

Bei vielen anderen Fällen ist es wichtig, genau den einen Fall anzusehen und sich dann zu überlegen, ob man hier ein Komma setzen muss oder nicht. Eine Übersicht über die Kommaregeln bietet der gedruckte Duden. Oder unter: www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma.

"Einzigste"

Um gleich mal aufzuklären: "einzigste" gibt es nicht. Warum? Weniger als "einzig" ist null. Es gibt also von "einzig" keine Steigerung. Laut dem Duden wird "einzig" allerdings nur "normalerweise nicht gesteigert". Trotzdem klingt "mein einziger Freund" viel eleganter und sprachgewandter als "mein einzigster Freund".

"s", "ss" oder "ß"

Grundsätzlich gilt: Im Normalfall wird ein einfaches s geschrieben. Folgt auf einen betonten kurzen Vokal nur ein einfacher s-Laut, wird er verdoppelt: ss. Beispiele: "Fluss", "essen". Wörter auf -nis werden im Singular nur mit einem s geschrieben, im Plural aber mit ss. Beispiel: "Zeugnis", "Zeugnisse". Ein ß, scharfes s, kommt, wenn auf einen langen Vokal oder Diphthong (Doppelvokal, Beispiele: "ei", "au") ein einfacher, stimmloser s-Laut folgt. Beispiele: "grüßen", "Fleiß". Aber auch bei diesen Regeln gibt es Ausnahmen. Eine Hilfe zum Erkennen, ob es ein langer oder kurzer Vokal ist: einfach laut das Wort aufsagen.

"Das" oder "dass"

In nahezu jedem Text werden die beiden Wörter mindestens einmal falsch geschrieben. Wieso fällt es vielen so schwer, "das" und "dass" zu unterscheiden? Keine Ahnung, aber eine Frage hilft: relativ oder konsekutiv? Es geht ja um den Nebensatz, der mit "das" oder "dass" beginnt. Ein "s" ist relativ, zwei "ss" sind konsekutiv. Was heißt das? "Das" ist ein Relativpronomen, ebenso wie "der" und "die", oder "welcher", "welche", "welches". Es bezieht sich auf ein Substantiv (Hauptwort) im Hauptsatz. Beispiele: "Das Haus, das wir gebaut haben." "Du spielst mit dem Feuerwehrauto, das ich dir geschenkt habe." Der Konsekutivsatz ist eine Folge aus dem Hauptsatz. Beispiele: "Ich bin davon überzeugt, dass dies richtig ist." "Du sprichst so schnell, dass ich dich nicht verstehe."

"Seid" oder "seit"

Wenn du dir zwischen "seid" und "seit" nicht sicher bist, frage dich: Brauche ich das Wort als Verb? Denn immer, wenn du eine Form von "sind" und damit ein Verb brauchst, ist "seid" richtig. Zum Beispiel: "Ihr seid heute aber pünktlich." "Seit" verwendest du, wenn du einen Zeitpunkt beschreiben willst, an dem etwas passiert ist, das jetzt noch immer so ist. "Seit" ist entweder eine Konjunktion oder eine Präposition. Zum Beispiel: "Ihr geht es besser, seit sie Sport treibt."

Apostroph

Ein Apostroph zeigt meist, dass ein oder mehrere Buchstaben ausgelassen worden sind. Beispiele: "Los geht's!" (für: "Los geht es!"). Allerdings wird nicht bei jeder Auslassung ein Apostroph gesetzt. Vorsicht beim Genitiv eines Namens. Hier braucht man vor allem in einem Fall einen Apostroph: wenn der Name auf s endet. Beispiele: "Thomas' Fahrschule", aber "Annas Friseurstudio".

"Als" oder "wie"

Um etwas zu vergleichen, benutzt man die Wörter "wie" und "als". Aber wann heißt es wie - und wann als? Es gibt eine Regel, mit der du das schnell herausfinden kannst: "Wie" drückt Gleichheit, "als" Unterschiedlichkeit aus. Das heißt: Bei einem Vergleich, bei dem das eine wie das andere ist, verwendest du "wie". Es heißt also zum Beispiel: "Du bist so schlau wie ich". Bei einem Vergleich, bei dem das eine anders als das andere ist, steht "als". Es heißt also zum Beispiel: "Du bist schlauer als ich". Manche verwenden eine Kombination aus als und wie, etwa: "Du bist schlauer als wie ich." Das ist umgangssprachlich und in der Regel falsch.