Workation, Quiet Quitting, Gig Economy

Diese Begriffe prägen die Arbeit der Zukunft

Die Generation Z steigt gerade ins Arbeitsleben ein und gestaltet dieses mit. Auch in der Sprache macht sich das bemerkbar.


Veränderungen im Arbeitsleben prägen die Sprache.

Veränderungen im Arbeitsleben prägen die Sprache.

Von red

Die Generation Z steigt gerade ins Arbeitsleben ein und gestaltet dieses mit. Auch in der Sprache macht sich das bemerkbar.

Remote Work

Spätestens Corona hat gezeigt: Ein flexibler Arbeitsplatz hat Vorteile - und funktioniert. Ob Vanoffice, Café oder Hüttenbüro: Remote Work erlaubt es, konzentriert dort zu arbeiten, wo man einen Teil seiner Freizeit verbringen möchte.

Gig Economy

Dieser Begriff beschreibt den wachsenden Arbeitsmarkt aus Selbstständigen, Freiberuflern und Menschen, die in Gelegenheitsjobs oder auch nur für einzelne Projekte arbeiten. Diese sehnen sich meist danach, sich in ihrer Arbeit auch selbst zu verwirklichen. Häufig wechseln sie auch ihren Standort, weil sie zum Beispiel auf Reisen sind.

Workation

Das Mischwort aus "work" und "vacation" macht schon klar, um was es geht: Nicht nur Selbstständige, auch immer mehr Angestellte nehmen ihre Arbeit mit auf eine Reise und verbinden den Aufenthalt an einem besonderen Ort mit ihrem Beruf. Vorteil für Unternehmen: Das Vertrauen, dass Freiheiten genutzt, aber nicht ausgenutzt werden, fördert die Motivation der Mitarbeiter.

Work-Life-Blending

Arbeitnehmer sehnen sich ja nach Modellen, die Beruf und Freizeit harmonisch ineinandergreifen lassen. Stichwort: Work-Life-Balance. Statt einer perfekten Aufteilung der Zeit zwischen Job und Freizeit heißt ein neues Lebensmotto jedoch Work-Life-Blending: Das meint einen fließenden Übergang zwischen Arbeits- und Privatleben und ermöglicht so, flexibel auf private Umstände zu reagieren und selbstbestimmt zu arbeiten. Entscheidend fürs Work-Life-Blending: remote arbeiten zu können, also einen flexiblen Arbeitsplatz zu haben.

Sinn-Ökonomie

Hier ist ein verändertes Verständnis von Fortschritt gemeint. Es geht nicht mehr um das beste, neueste, schnellste, herausragendste Produkt. Eine Neuheit definiert sich also nicht mehr nur über qualitativ hochwertige Materialien oder die angenehmste User Experience, sondern ergibt sich aus einer Kombination aus ökologischen, ökonomischen und ethischen Werten. Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen zum Beispiel. Gerade Letzteres ist dabei nicht unbedingt am Produkt sichtbar.

Corporate Culture

Für welche Werte steht ein Unternehmen? Die Corporate Culture, also Unternehmenskultur, ist gerade der jungen Generation wichtig. Mit gutem Arbeitsklima fördert man die Mitarbeiterzufriedenheit. Die ist bedeutend, da Studien zufolge die Loyalität zum Arbeitgeber in der Generation Z nicht mehr so stark ausgeprägt ist. Sind die Jungen also einfach nur untreu und verwöhnt? Ganz und gar nicht. Bei einer von der Recruiting-Firma "Monster" in Auftrag gegebenen Studie, die die Uni Erlangen-Nürnberg mit über 3.500 Bewerbern von Firmen aus ganz Deutschland führte, kam heraus: Junge Bewerber leben mehr für die Arbeit als andere Generationen. Den Nachwuchskräften seien Zufriedenheit, Sorgenfreiheit und Anerkennung am wichtigsten. Genau dafür sorgt eine gute Corporate Culture.

Quiet Quitting

Nur das leisten, für das man auch bezahlt wird - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Das meint das Phänomen Quiet Quitting, über das immer öfter im Zusammenhang mit der Generation Z und den Millennials gesprochen wird. Der Begriff wurde vom amerikanischen TikToker Zaid Zepplin in die Welt gesetzt. Übersetzt bedeutet er eigentlich "stilles/inneres Kündigen", der Ausdruck "Dienst nach Vorschrift" passt daher besser. Quiet Quitter sind nicht unbedingt unzufrieden mit ihrem Job, sie sind einfach nicht bereit, mehr zu arbeiten, als vorgegeben. Gerade die körperliche und psychische Gesundheit rückt bei ihnen stärker in den Fokus.

Corporate Social Responsibility

Langes Wort, einfache Bedeutung: Es geht um die Verantwortung eines Unternehmens für die Gesellschaft. Wer sich dazu Gedanken macht, fördert sein Image und so auch seine Unternehmenskultur. Corporate Social Responsibility ist also kein Luxus mehr, sondern ein Vorteil, um sich attraktiv für junge Arbeitnehmer zu machen. Es geht hier vor allem um verantwortliches und nachhaltiges Wirtschaften. Dies umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte wie faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, den sparsamen Einsatz von natürlichen Ressourcen, den Schutz von Klima und Umwelt sowie ernst gemeintes Engagement vor Ort und Verantwortung auch in der Lieferkette. Wer das gut macht, verbessert auch den Ruf beim Kunden und kann im besten Fall Kosten sparen.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.