Buch-Tipp

„Cottage mit Kater“ erzählt von einem Neuanfang in England


"Cottage mit Kater", Hermien Stellmacher, erschienen im Insel-Verlag, 253 Seiten.

"Cottage mit Kater", Hermien Stellmacher, erschienen im Insel-Verlag, 253 Seiten.

Von bär

In dem Roman "Cottage mit Kater" taucht der Leser in die Idylle eines kleinen englischen Dorfes ein und lernt die Arbeit einer Autorin kennen.

"Die besten Dinge im Leben passieren dann, wenn man nicht das bekommt, was man sich vorstellt." Mit diesem Zitat des französischen Philosophen Michel de Montaigne beginnt die Autorin Hermien Stellmacher ihren Roman. Und genau das ist auch Programm in dem Buch.

Darum geht's: Bei der Protagonistin Nora läuft es im Leben momentan nicht sonderlich rund. Ihre Mutter ist vor Kurzem nach langer Krankheit verstorben, ihr Lebensgefährte hat sie verlassen und die Inspiration für ihr neues Buch sprudelt nicht so, wie sie es sich wünschen würde. Ein Tapetenwechsel muss also her: Das kleine Cottage eines Freundes in Cornwall kommt ihr da gerade recht. Sie macht sich also auf den Weg in das malerische Dörfchen, um sich ganz dem Scheiben ihres Romans zu widmen. Dort empfängt sie eine ganz andere und idyllische Welt, in die sie sich von Anfang an schockverliebt. Da gibt es zum Beispiel: drei Hafenmitarbeiter, die ein bisschen schroff rüberkommen, aber ihr den Weg zum Cottage weisen. Die herzliche Mrs. Mashe, die einen Tante-Emma-Laden mit allerlei Krimskrams betreibt und Nachbar Phil, der Nora schon bald zu einem gemeinsamen Abendessen einlädt.

In den ersten Tagen entwickelt sich schon eine Routine. Nora versucht, ihren Krimi weiterzuschreiben und geht viel spazieren, um den Kopf freizubekommen. Mrs. Mashe, die auch als dorfeigener Wetterfrosch fungiert, warnt sie vor einem aufziehenden Unwetter. Trotzdem wagt die Autorin noch eine kleine Runde und wird von einem Maunzen aus den Gedanken gerissen. Ein kleiner Kater sitzt auf einem Felsvorsprung. Nora fackelt nicht lange und rettet die Fellnase, die ihr ab diesem Zeitpunkt nicht mehr von der Seite weicht.

Begeistert ist sie darüber zuerst nicht, denn der kleine Kater erinnert sie anfänglich an die biestige Katze ihrer Mutter und an deren harte Krankheit. Mit der Zeit freunden sich Nora und der Kater aber immer mehr an und auch zwischen dem Nachbarn und Nora beginnt es zu knistern. Trotzdem hat sie noch einiges aus ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten.

In aller Kürze: Nora hat genug von ihrem alten Leben in Deutschland. Also macht sie sich auf den Weg in ein kleines Cottage in Cornwall, England. Dort angekommen, lernt sie die liebenswerten Dorfbewohner kennen und schreibt ihren Roman mithilfe eines kleinen Katers und ihres Nachbarn Phil.

Das Besondere: Die Autorin Hermien Stellmacher zieht ihre Leser mit der Beschreibung der idyllischen Landschaft, für die Cornwall berühmt ist, in den Bann. Sie schafft den Spagat zwischen einer leichten Geschichte über Freiheit und Neubeginn sowie gleichzeitig schweren Themen wie Verlust, Trauer und Enttäuschung.

Fazit: "Cottage mit Kater" kreiert eine eigene kleine Welt, in die der Leser leicht eintauchen kann. Gerade in die Protagonistin kann man sich gut hineinversetzen. Dadurch wirkt es, als sei man selbst Teil des Romans. Wer also eine Pause vom Alltag möchte oder schon dem nächsten England-Urlaub entgegenfiebert, wird viel Freude mit diesem Roman haben.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.