Blaulicht

Verfolgungsjagd mit der Polizei von Tschechien bis nach Deutschland


In Folmava (Tschechische Republik) getankt und nicht bezahlt, dann ging die wilde Fahrt los. Die Polizei verfolgte den Tankbetrüger bis in die Oberpfalz. (Symbolbild)

In Folmava (Tschechische Republik) getankt und nicht bezahlt, dann ging die wilde Fahrt los. Die Polizei verfolgte den Tankbetrüger bis in die Oberpfalz. (Symbolbild)

In Folmava (Tschechische Republik) getankt und nicht bezahlt, dann ging die wilde Fahrt los. Die Polizei verfolgte den Tankbetrüger bis in die Oberpfalz.

Um 7.45 Uhr betankte der junge Mann seinen BMW in Tschechien. Ohne zu zahlen drückte er dann sofort auf die Tube und machte sich aus dem Staub. Der Inhaber der Tankstelle alarmierte sofort die Polizei. Zwei tschechische Streifenwagen nahmen im Grenzgebiet die Verfolgung des BMW auf. Mit Vollkaracho bretterte der BMW allerdings weiter in Richtung Deutschland - vorne ein tschechisches, hinten ein deutsches Kennzeichen.

Auf der B20 überholte er trotz Verbot mehrere Autos und Lastwagen. Der Gegenverkehr musste teilweise ausweichen oder eine Vollbremsung einleiten. Die beiden tschechischen Polizeistreifen informierten daraufhin das Gemeinsame Zentrum der deutsch-tschechischen Zoll- und Polizeizusammenarbeit in Schwandorf. Daraufhin leitete die Polizeieinsatzzentrale der Oberpfalz sofort eine Großfahndung im Grenzgebiet ein. Daran beteiligten sich Polizisten der Polizeiinspektionen Furth im Wald, Waldmünchen, Cham, Bad Kötzting sowie Zoll und Bundespolizei.

Gleichzeitig sichtete die Fahndungsgruppe Furth im Wald das vorhandene Videomaterial aus Tschechien. Dadurch konnte der Halter des BMW ermittelt werden. Vor dem Tankbetrug waren an dem Wagen noch die Originalkennzeichen angebracht gewesen. Da man den Raser bei der Verfolgungsjagd aus den Augen verloren hatte, wurde dem 19-jährigen Mann deshalb direkt ein Besuch zu Hause abgestattet. Er lag seelenruhig im Bett, als wäre nichts geschehen, ließ sich dann aber widerstandslos festnehmen.

Er legte sofort ein Geständnis ab und räumte neben diesem Vorfall weitere Taten dieser Art ein. Aus Geldnot habe er sich auf einem Schrottplatz in Tschechien tschechische Kennzeichen besorgt, um beim Tankbetrug nicht erkannt zu werden.

Nach erfolgter Anzeigenaufnahme wegen Urkundenfälschung und Gefährdung des Straßenverkehrs, Sicherstellung der tschechischen Kennzeichen, erkennungsdienstlicher Behandlung und Entnahme einer DNA-Probe, wurde er aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.

In Tschechien erwarten ihn nun ebenfalls Strafverfahren wegen mehrfachen Tankbetruges, Urkundenfälschung und Straßenverkehrsdelikten.