Waldkirch

Fall Frischholz: Polizei will "keine Fragezeichen hinterlassen"


Die Ermittlungen im Fall Monika Frischholz sind noch nicht abgeschlossen.

Die Ermittlungen im Fall Monika Frischholz sind noch nicht abgeschlossen.

Von Redaktion idowa

Die Polizei sucht weiter nach Spuren im Fall Monika Frischholz. Am Montag hatte die zuständige Ermittlungsgruppe der Polizei weitere forensische Grabungen veranlasst. Vor fast genau 43 Jahren war das Mädchen in der Nähe von Flossenbürg spurlos verschwunden.

Am Montag überprüfte die Ermittlungsgruppe Froschau einen weiteren möglichen Ablageort der Leiche von Monika Frischholz in Waldkirch. Es wurden keine sterblichen Überreste oder Beweismittel aufgefunden. Nach Abschluss der Grabungen konnten die Ermittler somit eine weitere offene Frage beantworten und eine Spur abschließen.

Seit Dezember 2018 untersucht die Ermittlungsgruppe (EG) Froschau der Kripo Weiden die Umstände zum Verschwinden und dem möglichen Tod der seit 43 Jahren in Flossenbürg verschwundenen 12-jährigen Monika Frischholz. Die Ermittler gehen weiterhin von einem Mordfall aus. Am Montag überprüften die Einsatzkräfte einen weiteren möglichen Ablageort der Leiche in Waldkirch im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Über 80 wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung sind bislang eingegangen.

Ab 11.00 Uhr fanden hinter der Kirche von Waldkirch bei Georgenberg in einer Scheune Grabungsarbeiten nach Monika Frischholz statt. Mit etwa 20 Beamten, darunter Beamte der KPI Weiden i.d.OPf., des Bundeskriminalamtes und einer Technischen Einsatzeinheit (TEE) der Bayerischen Bereitschaftspolizei, suchte die EG Froschau nach sterblichen Überresten oder Beweismitteln, welche auf Monika Frischholz hindeuten könnten.

Erkenntnisse aus ihren Ermittlungen hatten die Beamten zu der Scheune, welche in Privatbesitz ist und bereits zu Zeiten des zweiten Weltkrieges existiert haben soll, geführt. Eine Inaugenscheinnahme des Objekts brachte Unregelmäßigkeit im Betonboden zum Vorschein. Dies war schließlich mit ein Grund, weshalb eine Grabung hier erforderlich wurde. Die körperlich anstrengenden Arbeiten wurden u.a. mittels Presslufthammer, Schaufel und Spitzhacke durchgeführt. In kleinem Umfang wurde auch am unmittelbar angrenzenden Außenbereich hinter der Scheune gegraben.

Gegen 16.30 Uhr wurden die Arbeiten schließlich beendet. Es wurden keine sterblichen Überreste oder Beweismittel sichergestellt. Auch sonst wurden keine anderen Gegenstände ausgegraben. Für die Ermittler bedeutet dies, dass sie einen weiteren Ablageort ausschließen können und damit eine weitere offene Frage beantworten konnten.

Grabungen oder ähnliche Maßnahmen sind nach derzeitigem Stand in den nächsten Tagen nicht geplant. Für die Ermittler gilt es nun verbleibende Hinweise abzuarbeiten und zu bewerten. Sie nehmen weiterhin jede Mitteilung aus der Bevölkerung entgegen und prüfen diese im Rahmen ihrer Ermittlungsarbeit.

Dazu Kriminalhauptkommisar Armin Bock: "Das Verschwinden von Monika Frischholz liegt nun 43 Jahre zurück. Wir werden dennoch nichts unversucht lassen, den Fall trotzdem noch aufzuklären. Mord verjährt nie. Wir werden sämtliche Hinweise bis ins kleinste Detail untersuchen. Wir wollen nach dem Abschluss unserer Arbeit keine Fragezeichen mehr hinterlassen. Wir bedanken uns bereits jetzt bei den vielen Zeugen, die unsere Arbeit bislang unterstützt haben und sollte sich jemand noch nicht gemeldet haben: Wir nehmen weiterhin jeden Hinweis entgegen."

Die vom Bayerischen Landeskriminalamt ausgesetzte Belohnung für Mitteilungen von 10.000 Euro soll nach wie vor motivieren, Informationen an die Polizei weiter zu geben. Zeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben, werden um Hinweise zur Aufklärung des Mordes unter 0961/401-291 gebeten.