Viele Einsätze in Ostbayern

Bogener Christbaum fällt Sturmtief "Zoltan" zum Opfer

Ein beschädigtes Supermarkt-Dach, umgestürzte Bäume und herabfallende Äste: Sturmtief "Zoltan" ist in der Nacht auf Samstag über Bayern hinweggezogen und hat für viele Einsätze gesorgt.


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Der Christbaum in Bogen konnte dem Sturm nicht Stand halten. 

Von Redaktion idowa

Das Sturmtief „Zoltan“ ist in der Nacht auf Samstag über Niederbayern hinweggefegt und laut den Angaben des Polizeipräsidiums Niederbayern für 63 Einsätze gesorgt. Vorwiegend stürzten Bäume um und Äste fielen herab. Der Sturm ließ inzwischen zwar nach, dafür wird am Wochenende Dauerregen erwartet.

Besonders betroffen war laut Polizei die A3 in den Kreisen Deggendorf und Passau. Ein Baum sei auf den Abfahrast an der Anschlussstelle Passau Süd gestürzt. Ein weiterer sei auf die Richtungsfahrbahn Österreich zwischen den Anschlussstellen Iggensbach und Garham/Vilshofen gefallen. Nachdem zwei Autofahrer den Angaben zufolge in den Baum gekracht waren, sperrten Einsatzkräfte die Fahrbahn Richtung Österreich. Erst als sie den Baum und die Autos abtransportiert hatten, konnten sie die Strecke wieder freigeben.

Im Kreis Straubing-Bogen musste die Kreisstraße SR 26 bei Puchhof wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Die Sturmböen waren für den Christbaum in Bogen zu heftig. In der Nacht zum Samstag fiel er "Zoltan" zum Opfer und knickte um. Nachdem laut Bürgermeisterin Andrea Probst die Feuerwehr informiert worden war, rückten Bauhofmitarbeiter aus. Sie kürzten den Baum um zwei Meter und stellten ihn wieder auf. Es sei niemand verletzt worden. 

In Untergriesbach im Kreis Passau sei ein an einem Gebäude aufgestelltes Gerüst in sich zusammengestürzt. Die Polizei schätzt den Schaden auf einen sechsstelligen Eurobetrag. 

In Bad Abbach im Kreis Kelheim deckte der Sturm laut Polizei Teile eines Dachs eines Supermarkts ab. Es entstand ein Schaden im sechsstelligen Bereich, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Zusammen mit dem Technischen Hilfswerk waren Feuerwehrkräfte für mehrere Stunden in der Nacht auf Samstag im Einsatz, hieß es in einer Mitteilung der Feuerwehr auf der Plattform Facebook. Die Betreiber des Ladens teilten am Morgen zunächst mit, alles zu versuchen, "um später noch zu öffnen". Später kam ebenfalls über Facebook dann die Meldung, dass der Supermarkt den ganzen Samstag geschlossen bleibe. Viele Lebensmittel dürfen nicht mehr verkauft werden, obwohl sie einwandfrei sind. Der Betreiber verschenke sie deshalb an Bedürftige. Es sei aber auch zu unschönen Szenen gekommen. Wegen des Großeinsatzes musste die Straße gesperrt werden. Ein Autofahrer sei deshalb aggressiv geworden und soll zwei Feuerwehrler angegriffen haben.

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Der starke Wind hat Teile eines Supermarkt-Dachs in Bad Abbach abgetragen.

Im Kreis Dingolfing-Landau sei beim Pendlerparkplatz Kugl an der B20 ein Baum auf einen Lastwagen-Auflieger gestürzt. In Eichendorf warf der Sturm nach Angaben der Landauer Polizei mehrere Mülltonnen und Container um, woraufhin Müll durch die Gegend flog. In Wallersdorf knickte ein Telefonmast um. 

Der niederbayerischen Polizei seien keine Personen mit schweren Verletzungen bekannt.

Das Polizeipräsidium Oberpfalz bearbeitete 100 Notrufe, sagte ein Sprecher. Meist waren es Verkehrsstörungen wegen "allem, was so auf die Straße geweht wurde." Verletzt habe sich niemand.

Bahn-Streckensperrung

Wegen umgestürzter Bäume hat die Deutsche Bahn am Samstag einige Strecken in Bayern sperren müssen. Dazu zähle die Strecke zwischen Nürnberg und Regensburg, teilte das Unternehmen auf X, ehemals Twitter, mit. Fernverkehrszüge werden umgeleitet. Außerdem könne es zu Verspätungen kommen. Verantwortlich für die Streckensperrung sei ein umgestürzter Baum im Gleis bei Mausheim (Landkreis Regensburg).

Nach "Zoltan" folgt Dauerregen

Obwohl sich das Sturmtief abgeschwächt hat, bleibt es weiterhin stürmisch. Zudem erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) regional am Wochenende heftige Regen- oder Schneefälle. Infolge des Dauerregens sei vielerorts mit Niederschlägen von 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter zu rechnen, heißt es auf der Homepage des DWD. Es drohen Hochwasser. Nach dem Wochenende soll es trockener werden.

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