Freistaat ist Lebkuchenhimmel

Zwei von drei Lebkuchen stammen aus Bayern


Von Redaktion idowa

Der Lebkuchen ist ein bayerischer Exportklassiker. Auch in diesem Jahr läuft das Geschäft gut.

Mehr als zwei Drittel aller in Deutschland produzierten Lebkuchen stammten zuletzt aus Bayern. Das hat das Bayerische Landesamt für Statistik am Donnerstag bekanntgegeben. Über 55.000 Tonnen des Weihnachts-Klassikers stellten die bayerischen Betriebe im Jahr 2018 her. Das war geringfügig weniger als 2017, aber immer noch eine stolze Menge.

Auch im laufenden Jahr scheinen die Absatzzahlen nach vorläufigem Stand durchaus erfreulich. Bei Lebkuchen-Schmidt etwa, einem der großen Lebkuchenproduzenten Bayerns, wird man die Verkaufszahlen des Vorjahres erneut übertreffen: "Wir haben bis jetzt schon etwa 8.000 Tonnen Lebkuchen verkauft", sagt Pressesprecher Andreas Hock im Gespräch mit idowa. "Momentan sind wir bei knapp 3 Millionen Lebkuchen pro Tag."

Auswanderer-Nachfahren als Absatzmarkt

Den meisten Umsatz macht die Nürnberger Lebkuchen-Firma nach wie vor in Deutschland, auf Platz zwei liegt der Nachbar Österreich. Der Versandhandel ins Ausland wird für die Nürnberger Firma aber immer wichtiger: "Schätzungsweise knapp über 10 Prozent unseres Umsatzes machen wir im Ausland. Der wichtigste Absatzmarkt außerhalb Europas sind dabei die USA", erklärt Hock. Der Grund dafür seien wahrscheinlich die vielen Menschen in den Vereinigten Staaten, die deutsche Vorfahren hätten und die althergebrachte Weihnachtstradition weiterführen. Auch die Touristen, die in Nürnberg die Lebkuchen kennenlernen, seien ein wichtiger Faktor: "Wir beliefern jedes Land der Welt - außer Nordkorea, da dürfen wir nicht."

Klassiker statt Experimente

Der fränkische Lebkuchen-Konzern verschifft seine traditionellen Spezialitäten also in alle Welt. Und wie sieht es mit Trends und Innovationen aus? Im Hause Schmidt setzt man auf Klassiker und führt neue Produkte eher wohldosiert ein, wie Hock weiter ausführt: "Wir haben diese Saison eine neue Lebkuchen-Sorte eingeführt, wo auf der Oberseite gebrannte Mandeln drauf sind. Wir finden, dass das sehr gut passt und für ein gewisses Weihnachtsmarkt-Gefühl sorgt." Darüber hinaus beschränke man sich aber eher auf die Lebkuchen-Klassiker und wolle keine zu exotischen Experimente wagen: "Wir werden keine Chili-Fäden und keine Einhörner auf unsere Schokolade machen."