Landesärztekammer

Wiedergewählter Ärztepräsident will Versorgung sichern


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Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, steht in seiner Arztpraxis.

Die bayerische Landesärztekammer wird weiter von dem Hausarzt Gerald Quitterer aus dem niederbayerischen Eggenfelden geführt. Der 66-jährige wurde am Samstag in München von den Delegierten in einer Kampfabstimmung in seinem Amt bestätigt.

Die Ärztekammer organisiert als Selbstverwaltungsorgan wichtige Fragen der Berufsausübung der rund 92.000 Ärztinnen und Ärzte in Bayern, wie etwa die Weiterbildung. Außerdem tritt die Kammer als berufliche Interessensvertretung gegenüber der Politik auf.

Quitterer war bereits in den vergangenen fünf Jahren bayerischer Ärztepräsident. In seiner zweiten Amtszeit wolle er sich dafür einsetzen, dass die Versorgung der Patienten auch in ländlichen Regionen gewährleistet bleibe, sagte Quitterer. Er forderte eine Ausweitung von Landarztquoten im Medizinstudium. Wenn Nachwuchsmediziner sich verpflichten, eine Haus- oder Facharztpraxis auf dem Land zu übernehmen, müsse ein Studium auch ohne Einser-Abitur möglich sein, sagte er. Die Ärztekammer werde außerdem stärker die Gesundheit von Kindern in den Mittelpunkt stellen, kündigte Quitterer an. Die Politik sollte seiner Ansicht nach ein Schulfach Gesundheit einführen und dafür sorgen, dass der Verkauf gesundheitsschädlicher Lebensmittel zurückgedrängt wird.

Zu Quitterers Stellvertretern wurden der 55-jährige Krankenhausarzt Andreas Botzlar und die 65-jährige Pathologin Marlene Lessel gewählt. Botzlar, der auch Bundes-Vizechef der Ärztegewerkschaft Marburger Bund ist, hatte bei der Präsidentenwahl gegen Quitterer kandidiert. Mit der Wahl Marlene Lessels ist im dreiköpfigen Präsidium der Landesärztekammer wieder eine Frau vertreten. Die vorangegangen fünf Jahre war es von drei Männer besetzt.