Bayern

Viktualienmarkt: Meze, Wein und Brantner- Pide

Gürmet Wein & Meze auf dem Viktualienmarkt bietet vegetarische Feinkost, türkische Weine und Mokka. Und Kringel von der Bäckerei Julius Brantner.


Mete Gür, 38, und Sarah Lange, 35, haben schon viel Gastro-Erfahrung mit ihrem türkisch-regionalen Konzept. Nach Stationen von Haidhausen bis ins Glockenbach haben sie jetzt ihr eigenes Standl auf dem Viktualienmarkt eröffnet.

Mete Gür, 38, und Sarah Lange, 35, haben schon viel Gastro-Erfahrung mit ihrem türkisch-regionalen Konzept. Nach Stationen von Haidhausen bis ins Glockenbach haben sie jetzt ihr eigenes Standl auf dem Viktualienmarkt eröffnet.

Von Ruth Frömmer

München - Türkischen Wein haben selbst Weinkenner hierzulande nicht auf dem Schirm. Sarah Lange und Mete Gür merken schon seit Jahren, dass das Interesse daran durchaus groß ist.

Nun haben die beiden ihren Stand "Gürmet Wein & Meze am Markt" auf dem Viktualienmarkt eröffnet und bieten ausgesuchte türkische Tropfen an - allerdings ohne Ausschank, denn dafür fehlt die Lizenz. Dafür servieren sie vegetarische türkische Meze, die sie selbst vor Ort mit regionalen, biologischen Lebensmitteln in Demeter-Qualität produzieren.

Besonders interessant: Demnächst bieten Lange und Gür auch türkische Pide (Fladenbrote) und Simit (Sesamkringel) an. Die bekommt man in München sonst nur in der Bahnhofsgegend oder in Dönerläden - meist nur in Großbäcker-Qualität.

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Die gerösteten Brotwürfel mit Paprika und dem geschmorten Spitzkohl sind etwas ganz Besonderes.

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Roter, Weißer und auch jede Menge Schaumwein. Bei Gürmet stehen vor allem türkische Tropfen im Mittelpunkt.

Gürmet hat sich dafür den Biobäcker Julius Brantner an Bord geholt. Der hat so lange am passenden Rezept gefeilt, dass die AZ das Gebäck letzte Woche noch gar nicht probieren konnte. Aber nun kann man das Gebäck am Stand an der Ecke Westenriederstraße kaufen.

Was wir probiert haben, sind die hausgemachten Meze. Das Rote Bete Hummus mit Brot (7,50 Euro) ist äußerst fein abgeschmeckt. Erdig-würzig ist es, mit einer leichten Zitronen-Note.

"Türkische Winzer arbeiten oft biodynamisch"

Alle Gerichte sind regional angepasst und nur mit Zutaten höchster Qualität zubereitet. Türkisches Shakshuka (10,50 Euro) zum Beispiel enthält im Gegensatz zur israelischen Spezialität kein Ei. Das türkische Gericht besteht aus Auberginen, Paprika und Lauch mit geschärftem Paprikamark, Tomatenmark, Ziegenkäse, Walnüssen und Sesam mit frischer Minze und Petersilie. Frisch, aber trotzdem würzig und mit Biss.

Am meisten begeistert hat uns Muhammara (11,50 Euro), geröstete Sauerteigbrot-Würfel von Julius Brantner mit Paprika, Parmesan, Kerbel und Granatapfel-Vinaigrette, getoppt mit einem geschmorten, leicht karamellisierten Spitzkohl.

Ihr Wein- und Meze-Konzept haben Lange und Gür in den letzten Jahren schon erfolgreich erprobt. Auf diversen Pop-ups in Haidhausen, Bogenhausen und im Glockenbachviertel.

Auch auf dem Viktualienmarkt sind die beiden keine Unbekannten. Schon zwei Mal hat Mete Gür am Kartoffelstand Caspar Plautz die berühmte Kartoffel der Woche (KdW) kreiert. Zusammen mit der Patissière Lea Zapf hat er dort schon einmal original türkische Baklava in Handarbeit gebacken.

Gür ist ausgebildeter Sommelier. An seinem Stand verkauft er auch deutsche Weine. Aber sein Herz schlägt für die türkischen. "Wegen des warmen Klimas haben die Weine dort wenig Säure. Außerdem arbeiten die meisten türkischen Winzer biodynamisch", so Gür. Die Anbaugebiete sind übers ganze Land verteilt, zum Beispiel an der Westküste. Aber auch Ankara hat mit seinem großen Fluss ein besonderes Weinklima. Eine typische weiße Rebsorte wäre zum Beispiel Narince, ein typischer roter Öküzgözü.

Auch Schaumweine von der Qualität eines Champagners oder Pet Nats verkauft Gürmet. Verkosten kann man die Weine nicht, dafür gibt es diverse Limonaden und in den nächsten Tagen - ebenfalls eine Besonderheit - türkischen Mokka. Der kommt von der Kaffeerösterei Man versus Machine und wird stilecht im türkischen Kupfer-Kännchen serviert.

Da hat sich ein interessantes kulinarisches Eck am Markt entwickelt: nebenan die orientalischen Spezialitäten von Sababa, ums Eck der südafrikanische Wein von Max & Moritz und rundherum gibt's auch Austern, Fischsemmeln und Lebkuchen.

Di-Sa: 10 bis 17 Uhri