Organisierter Callcenterbetrug

Strafverfolger: Fortschritt im Kampf gegen falsche Polizisten


Hans-Peter Chloupek, Leiter AG Phänomene, nimmt an einer Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft München I und des Polizeipräsidiums zum Thema "Organisierter Callcenterbetrug - Phänomenbereich Falsche Polizeibeamte" teil.

Hans-Peter Chloupek, Leiter AG Phänomene, nimmt an einer Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft München I und des Polizeipräsidiums zum Thema "Organisierter Callcenterbetrug - Phänomenbereich Falsche Polizeibeamte" teil.

Von dpa

Polizei und Staatsanwaltschaft in München sehen Fortschritte im Kampf gegen aus der Türkei operierende falsche Polizeibeamte, die ältere Menschen täuschen und betrügen.

In der vergangenen Woche wurden fünf sogenannte Abholer festgenommen, wie die Ermittler am Dienstag mitteilten. Bisher werden sie mit insgesamt neun Fällen in Verbindung gebracht, zudem gebe es Hinweise auf weitere Fälle, sagte Hans-Peter Chloupek von der Münchner Polizei. Alle fünf mutmaßlichen Täter - vier Frauen und ein Mann im Alter von 17 bis 58 Jahren - sitzen in Untersuchungshaft.

Bei der Betrugsmasche wird aus Callcentern heraus versucht, ältere Menschen davon zu überzeugen, Geld oder Wertgegenstände an falsche Polizisten zu übergeben. Die Anrufer sitzen dabei nach Polizeiangaben häufig in der Türkei. In den neun aktuellen Fällen waren alle Opfer mehr als 70 Jahre alt. Der Schaden liegt bei rund 90.000 Euro.

Oberstaatsanwalt Kai Gräber sagte am Dienstag, dass sich die Zusammenarbeit mit den Behörden in der Türkei bei der Aushebung solcher Callcenter verbessert habe. Er sei optimistisch, dass man inzwischen eine Struktur entwickelt habe, mit der man schnell und effektiv gegen die Täter vorgehen könne.

Zumindest die Zahl der Festnahmen von falschen Polizisten und ihren Helfern geht derzeit deutlich nach oben. Laut Münchner Polizei waren es im gesamten vergangenen Jahr 16 - im laufenden Jahr bereits 29.