Schon bis Monatsende

Söder: Bayern wird Abschuss von Wölfen erleichtern


Markus Söder (l, Ministerpräsident von Bayern, und Florian Herrmann, (beide CSU), Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien, gehen zusammen durch die bayerischen Staatskanzlei zur Kabinettssitzung.

Markus Söder (l, Ministerpräsident von Bayern, und Florian Herrmann, (beide CSU), Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien, gehen zusammen durch die bayerischen Staatskanzlei zur Kabinettssitzung.

Von dpa

Bayern will den Abschuss von Wölfen schon bis zum Monatsende deutlich erleichtern. Das sei die klare, gemeinsame Linie der Staatsregierung, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.

Die Details sollen das Umwelt- und das Agrarministerium zwar nun erst bis zur kommenden Woche ausarbeiten. Die Regelung solle aber bereits vor dem Beginn der Weidesaison am 1. Mai "in trockenen Tüchern sein", sagte Söder.

Söder deutete bereits eine sehr weitgehende bayerische Regelung an, ähnlich wie zuletzt in Tirol. Der strenge Schutzstatus des Wolfes sei im Freistaat "eigentlich in der Form nicht mehr angemessen", argumentierte er. Dagegen sei die traditionelle Almwirtschaft durch die zunehmende Zahl von Wölfen in Gefahr. Die "klassische Natur" und der Kulturraum Alpenraum könnten dadurch gefährdet sein, warnte der Regierungschef. Zudem sei der Mensch "als Schutzgut immer an erster Stelle zu sehen".

Das Kabinett werde deshalb einen Verordnungsentwurf auf den Weg bringen, "der eine drohende Rudelbildung verhindert, der den Erhaltungsstatus als gut definiert und der die Entnahme dort, wo es nötig ist, erleichtert und beschleunigt". Es solle nicht mehr wochenlang auf das DNA-Gutachten eines Wolfes gewartet werden müssen.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) räumte allerdings ein, man bewege sich auf juristisch dünnem Eis. Man versuche aber zu tun, was man tun könne, was in bayerischer Zuständigkeit möglich sei. Er deutete an, dass man dazu beispielsweise eine Gefährdung der Almwirtschaft und letztlich von Menschen feststellen könnte.

Hintergrund ist, dass der Wolf nach europäischem und deutschem Recht streng geschützt ist. Auch Tirol hatte zuletzt aber entschieden, dass Wölfe dort künftig wesentlich leichter abgeschossen werden können.