Schilf-Streckspringer

Seltene Spinnenart in Oberbayern entdeckt


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Schilf-Streckspringer tragen seitlich der Frontalaugen jeweils zwei haarähnliche Borsten, die wie lange schwarze Wimpern aussehen.

Von Redaktion idowa

Ein Biologe der Heinz Sielmann-Stiftung ist in Oberbayern unerwartet auf eine seltene Spinnenart gestoßen. Nach Angaben der Stiftung entdeckte der Biologe in der Gemeinde Wörthsee (Landkreis Starnberg) mehrere Exemplare des Schilf-Streckspringers. Diese ist eigentlich eher im Mittelmeerraum verbreitet. „Schilf-Streckspringer sind für die Region schon sehr ungewöhnlich, da diese Spinnenart normalerweise in wärmeren Breiten vorkommt“, sagt Dr. Jörg Müller über seinen Fund.

Für europäische Verhältnisse ist der Schilf-Streckspringer eine recht große Spinnenart. Weibchen erreichen eine Körperlänge von bis zu zwölf Millimetern, Männchen bis zu acht Millimeter. Wie alle Springspinnen baut er keine Netze, sondern überwältigt seine Beute mit einem Sprung und einem tödlichen Biss. Für Menschen ist die Art allerdings völlig ungefährlich. Charakteristisch sind zwei haarähnliche Borsten seitlich der Frontalaugen, die wie lange schwarze Wimpern aussehen. 

„Für Biologen sind solche Artenfunde natürlich immer ein schönes und interessantes Erlebnis", findet Müller. Er sieht darin auch ein sichtbares Symptom der klimatischen Veränderungen in der Umwelt. Die Heinz Sielmann-Stiftung gibt es seit 1994, sie setzt sich für Naturschutz und den Erhalt seltener Lebensräume ein. Benannt ist sie nach dem Gründer und Tierfilmpionier Heinz Sielmann.