Bayern

Schnee-Bilanz: Stromausfälle und mehr als 200 Unfälle


Vielerorts hatten es die Räumfahrzeuge schwer, die Straßen frei zu halten. (Symbolbild)

Vielerorts hatten es die Räumfahrzeuge schwer, die Straßen frei zu halten. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Andauernde Schneefälle haben vor allem den südlichen Teil Bayerns in eine Winterlandschaft verwandelt. Für den Alpenrand und den Bayerischen Wald gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag eine Unwetterwarnung heraus: Es werden weiterhin heftige Schneefälle und auch Schneeverwehungen erwartet.

Am Samstagnachmittag hat das Polizeipräsidium Niederbayern eine erste Bilanz des Einsatzgeschehens in der Nacht auf Samstag veröffentlicht.

Aufgrund des Wintereinbruchs mit anhaltend starken Schneefällen, Eis- und Schneeglätte wurden von Freitag 6 Uhr bis Samstag 6 Uhr in Niederbayern insgesamt 123 Verkehrsunfälle mit insgesamt 14 Verletzten (davon drei Schwerverletzte) und 59 weitere, witterungsbedingte Einsätze (meistens Schneebrüche beziehungsweise gestürzte Bäume) registriert.

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Eiskalt erwischt: Vor allem im Süden des Freistaats hatten Autofahrer seit dem Samstagvormittag mit den Schneemassen zu kämpfen. (Symbolbild)

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Die Warnkarte für Bayern: im Bayerischen Wald warnt der Deutsche Wetterdienst für den Samstag vor starkem Schneefall und Schneeverwehung, außerdem vor Windböen.

Am Samstag zwischen 6 und 15 Uhr ereigneten sich im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern weitere 80 Verkehrsunfälle mit insgesamt acht (alle Leicht-)Verletzten und 227 weiteren, witterungsbedingten Einsätzen. Insbesondere im nördlichen Landkreis Deggendorf kam es laut Polizei immer wieder zu Ausfälle bei der Stromversorgung. Ab etwa 13 Uhr zeichnete sich langsam eine Entspannung bei der Wetterlage ab. Die Schneefälle gingen fast ganz zurück. Probleme könnte die erhebliche Last des Nassschnees auf den Bäumen noch darstellen.

Das Einsatzgeschehen betraf ganz Niederbayern ohne erkennbare Schwerpunkte. Alle verfügbaren Einsatzkräfte der niederbayerischen Dienststellen waren bis heute Mittag nahezu ausgebucht. Eine Bilanz des entstandenen Sachschadens ist bislang nicht möglich.

Ob das Gröbste damit überstanden ist, kann der Deutsche Wetterdienst derzeit noch nicht sagen: Bis Montag könnte es auch in tieferen Lagen bis zu 50 Zentimeter Neuschnee geben, in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen sogar bis zu einem Meter. In den Bergen herrschte verbreitet große Lawinengefahr.

Waldbahn muss vor Schneefall kapitulieren

Aufgrund des anhaltend heftigen Schneefalls im Bayerischen Wald musste am Samstagvormittag der Verkehr auf allen Strecken der Waldbahn eingestellt werden. Etliche Bäume sind unter den Schneelasten zusammengebrochen und blockieren die Schienenwege.

Zwischenzeitlich konnte immerhin die Strecke zwischen Gotteszell und Viechtach von Bäumen frei geschnitten werden, wie das Unternehmen über Facebook bekannt gab. Die Züge fahren demnach wieder auf der Strecke. Einschränkungen gebe es aber weiterhin auf allen anderen Waldbahn-Linien.

Die Räumungsarbeiten konnten nach Auskunft der Feuerwehren erst beginnen, als sich die Wetterlage am Nachmittag beruhigte. Vorher wäre das Betreten beziehungsweise Befahren der Wälder lebensgefährlich gewesen.

Fahrzeuge der waldbahn kamen laut offiziellen Angaben nicht zu Schaden, alle Reisenden wurden noch bis auf die nächstgelegenen Bahnhöfe gebracht. Die Einrichtung von Schienenersatzverkehr war aufgrund ähnlicher Verhältnisse auf den Straßen größtenteils nicht möglich. Die Waldbahn rechnet damit, dass sich die Lage wohl erst im Lauf des Sonntags komplett normalisiert hat.

Probleme auch am Münchner Flughafen

Am Münchner Airport sind am Samstag mindestens 120 Flüge ausgefallen. Noch am Vormittag wurde mit 90 Annullierungen gerechnet. Eine Sprecherin schloss nicht aus, dass die Zahl noch weiter steigt. Zudem gibt es massive Verspätungen. Mindestens 70 Flüge heben erst mit einer Verzögerung von einer Stunde oder mehr ab.

"Wir brauchen rund 25 Minuten um eine Bahn zu räumen, während dieser Zeit ist die Bahn gesperrt", sagte die Sprecherin weiter. Auch das Enteisen der Maschinen koste Zeit. Zudem reduziert die Flugsicherung bei schlechter Sicht die Zahl der Flüge.

Weil sich die Verspätungen häuften, hätten sich einige Airlines für die Stornierung einzelner Verbindungen entschieden. In der Region rund um den Flughafen waren seit Samstagmorgen etliche Zentimeter Neuschnee gefallen.

In Landshut Buslinien zeitweise außer Betrieb

Die Auswirkungen des Schneefalls hatten auch die Stadt Landshut getroffen: Wegen des anhaltenden Schneefalls hatten die Haltestellen entlang der Bergstrecken in Landshut den Samstagvormittag über nicht angefahren werden können. Wie die Stadtwerke Landshut bestätigten, konnten die Busse erst gegen 13.30 Uhr wieder nach dem regulären Fahrplan fahren.