Ostbayern

Rekordgrippewelle rollte über Bayern


Zurzeit müssen nur noch wenige wegen der Grippe das Bett hüten. (Symbolbild)

Zurzeit müssen nur noch wenige wegen der Grippe das Bett hüten. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Dieses Jahr war sie besonders hartnäckig, sie infizierte etwa doppelt so viele Menschen, wie im vergangenen Jahr. Das zeigen die Meldungen, die bei den Gesundheitsämtern in Ostbayern eingegangen sind. Hochsaison für die Grippe war Ende Februar bis Mitte März. Zurzeit ebbt die Grippewelle langsam ab.

Im Landkreis Dingolfing-Landau sind zu Hochzeiten 150 Fälle pro Woche gemeldet worden. Insgesamt sind es heuer schon rund 800 Grippefälle. Im vergangenen Jahr waren es mit 419 nur gut die Hälfte. In der Realität seien es aber deutlich mehr, sagt der zuständige Amtsarzt, Dr. Peter Ziegler. Denn in der Statistik tauchen nur die Fälle auf, bei denen Abstriche im Labor untersucht wurden. Nicht jeder geht schließlich zum Arzt, wenn er krank ist. Und nicht jeder Arzt lässt den Erreger immer feststellen.

Deswegen seien die Zahlen auch mit Vorsicht zu behandeln, warnt Dr. Alexander Werner vom Gesundheitsamt Kelheim. Die Meldungen gehen zurzeit drastisch zurück. Das sei zwar durchaus ein Anzeichen dafür, dass die Grippe-Epidemie langsam abebbt, allerdings machen die Ärzte auch weniger Abstriche, je länger die Grippewelle andauert. Am Anfang lassen die Ärzte den Erreger häufig im Labor untersuchen. Zum Ende der Grippesaison hin kennen sie das Krankheitsbild mit seinen Symptomen schon genau, und brauchen sich nicht mehr durch das Labor absichern.

Was man aus den Zahlen aber mit Sicherheit schließen kann, ist, dass heuer etwa doppelt so viele Menschen, wie im vergangenen Jahr mit einer Grippe zu Hause geblieben sind. Das war in den Landkreisen Cham, Landshut und Regensburg der Fall. Im Landkreis Straubing-Bogen waren sogar noch mehr betroffen. Insgesamt rund 1.600 Menschen. In der Vorsaison waren es nur rund 1.000, im Jahr davor sogar nur gut 200. Ähnlich sieht es im Landkreis Deggendorf aus: Hier wurden bislang rund 1.600 Fälle gemeldet, im Vorjahr waren es knapp 1.000 weniger.

Am schlimmsten wütete die Grippe Ende Februar bis Mitte März. Der Beginn verschiebe sich immer weiter nach hinten, sagt Dr. Ziegler. Heuer habe die Grippewelle sehr lange gedauert und sehr viele seien betroffen gewesen, fasst Dr. Thomas Engert vom Gesundheitsamt Cham zusammen. Nun ist es aber schon fast überstanden: In ganz Ostbayern sind die Grippemeldungen in der vergangenen Woche drastisch zurückgegangen. Bayernweit wurden 96 Todesfälle aufgrund von Grippe bis zum 2. April registriert.

Grippefälle gesamt:

Landkreis Landshut:
2018: 1.466
2017: 580

Landkreis Dingolfing-Landau:
2018: 795
2017: 419

Landkreis Cham:
2018: 818
2017: 459

Landkreis Straubing-Bogen:
2018: 1.580
2017: 1.058

Landkreis Regensburg:
2018: 2.814
2017: 1.157

Landkreis Deggendorf:
2018: 1.614
2017: 692