Justiz

Prozess um Dreifachmord: Verteidigung fordert Freispruch


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Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch.

Im Prozess um einen mutmaßlichen Dreifachmord von Starnberg gegen zwei Männer fordert die Verteidigung des einen Angeklagten Freispruch für ihren Mandanten. Er habe "weder die Tat geplant noch Tatvorbereitungen getroffen", hieß es im Plädoyer seiner Verteidiger am Donnerstag vor dem Landgericht München II. "Eine Mittäterschaft ist also ausgeschlossen, auch wenn es sich die Staatsanwaltschaft noch so sehr wünscht."

Nach dem gewaltsamen Tod eines jungen Mannes und dessen Eltern im Januar 2020 hatte die Staatsanwaltschaft München II dreizehneinhalb Jahre Haft für den 22 Jahre alten Freund des getöteten jungen Mannes gefordert. Auch für den mutmaßlichen Komplizen des Mannes forderte die Anklage dreizehneinhalb Jahre Gefängnis. Dessen Verteidigung sprach sich nun für ein Jahr und neun Monate Haft aus für einen Raubüberfall, den der Angeklagte eingeräumt hat.

Das Verfahren um den Mord an einer Familie im oberbayerischen Starnberg bei München läuft schon seit knapp anderthalb Jahren.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten an die Waffen ihres Freundes kommen wollten, die dieser illegal besaß. Der weitgehend geständige Hauptangeklagte soll die Familie ermordet, der Mitangeklagte ihn zum Tatort gefahren haben. Er ist als Mittäter wegen Mordes angeklagt, weil er den Tod des Kumpels mitgeplant haben soll - zu Unrecht, wie seine Anwälte am Donnerstag betonten.

Für kommenden Montag ist das Verteidigerplädoyer für den Hauptangeklagten geplant; am gleichen Tag könnte dann womöglich auch das Urteil fallen.