Landeskriminalamt

Polizei zu Sprengungen: Jeder zehnte Geldautomat gefährdet

So oft wie nie zuvor haben Kriminelle im vergangenen Jahr in Bayern Geldautomaten gesprengt, um an die Bargeldbestände zu kommen. 37 Mal schlugen sie zu. Eine neue Analyse des Landeskriminalamtes zeigt nun, dass noch viel mehr Standorte gefährdet sind.


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Ein gesprengter Geldautomat.

Knapp jeder zehnte Geldautomat in Bayern ist nach einer Analyse des Landeskriminalamtes (LKA) besonders gefährdet, von Kriminellen gesprengt zu werden. "Wir haben verschiedene Parameter, nach denen wir die Automaten einstufen", erläuterte ein Sprecher am Freitag in München. "Einer ist völlig klar: Die räumliche Lage des Automaten. Wenn ein Automat sehr nahe an Autobahnen oder an großen Bundesstraßen liegt, so dass die Täter sehr schnell abhauen können, ist er natürlich sehr stark gefährdet."

Aber auch die Art etwaiger Sicherungssysteme oder die räumlichen Gegebenheiten vor Ort spielten eine wichtige Rolle, ergänzte der Sprecher. Bislang hätten die Banken und Sparkassen dem LKA mehr als 6500 Standorte gemeldet, knapp jeder zehnte - also rund 650 - seien als besonders gefährdet eingestuft worden. Für sie würden nun gezielte Präventionsmaßnahmen entwickelt.

"Die Erfahrungen aus anderen Ländern haben gezeigt, dass gezielte Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel Einfärbetechnik, die im Fall einer Explosion das Bargeld unbrauchbar machen, oder auch der Foyerverschluss zur Nachtzeit mit gleichzeitiger Überwachung mittels Einbruchmeldetechnik die Fallzahlen signifikant reduzieren konnten", teilte das LKA mit.

Im vergangenen Jahr hatten kriminelle Banden im Freistaat 37 Mal einen Geldautomaten gesprengt, um an die Bargeldbestände zu kommen - ein Rekordwert. Anfang Februar gaben die Fahnder dann einen Erfolg bekannt gegeben: Sie hatten eine aus den Niederlanden operierende Bande hochgenommen, die bei 50 Sprengungen von Geldautomaten hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg mehr als 5,2 Millionen Euro Beute gemacht haben soll.

Solche Erfolge zusammen mit den präventiven Maßnahmen stimmen LKA-Präsident Harald Pickert nach eigenem Bekunden optimistisch, in diesem Jahr die Trendumkehr "spürbar einleiten" zu können. "Wir setzen alles daran, das Entdeckungsrisiko für die Täter zu erhöhen und die Chance einer erfolgreichen Tatausführung nachhaltig zu senken", betonte Pickert. "Die Sprengung eines Geldausgabeautomaten in Bayern darf sich nicht mehr lohnen!"