Bayern

"Oide Wiesn Bürgerball": München tanzt wieder

Im Deutschen Theater wurde die Ballsaison eröffnet - mit einem ganz speziellen Abend.


Katrin Habenschaden mit Mann Björn (r.) und Thomas Linsmayer, Geschäftsführer des Deutschen Theaters.

Katrin Habenschaden mit Mann Björn (r.) und Thomas Linsmayer, Geschäftsführer des Deutschen Theaters.

Von Annette Baronikians

München - Auf der Schwanthalerstraße blieben immer wieder Passanten verwundert stehen. "Is denn scho wieda Wiesn?", fragte ein älterer Herr lachend und brachte es damit auf den Punkt: So einen großen Trachtenauflauf, wie man ihn jetzt im Januar sah, gibt es sonst nur im Herbst während der Wiesn.

Für all jene, die die Zeit bis dahin kaum mehr erwarten können, fand Freitagabend (nach Corona-bedingter Pause) der "Oide Wiesn Bürgerball" statt. Mit diesem wurde im Deutschen Theater die Ballsaison eröffnet. Anstelle von Abendkleid und Smoking galt der Dresscode Dirndl und Lederhose.

Schon am Eingang gab's Blasmusik und Schuhplattler. Die ersten Ballgäste tanzten bereits im Foyer - bevor es im Festsaal mit dem gemeinsamen Auftanz offiziell losging. Angeleitet von zwei Tanzmeistern und begleitet von Wolfgang Grünbauer und seinen "Münchner Oktoberfest Musikanten" zog die Festgemeinde in einer volkstümlichen Polonaise mit allerlei Tanzfiguren über das Parkett.

Katrin Habenschaden mit Mann Björn (r.) und Thomas Linsmayer, Geschäftsführer des Deutschen Theaters.

Katrin Habenschaden mit Mann Björn (r.) und Thomas Linsmayer, Geschäftsführer des Deutschen Theaters.

Dass da nicht alles klappte, manch einer aus der Reihe tanzte, sorgte nur noch schneller für allseits fröhliche Stimmung. Wiesn-, Trachten- und Brauchtumsfreunde aus ganz Bayern, Jung und Alt, Hand in Hand.

"Das ist eine wunderbare Kombination aus Münchner Leichtigkeit und Geselligkeit", befand nicht nur Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU).

Während er den diversen authentischen Volkstanz-Darbietungen von Publikum und Profis lieber nur zuschaute, tanzten Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne), Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne), SPD-Stadtrat Klaus Peter Rupp, Oide-Wiesn-Wirt Toni Winklhofer oder Festring-Präsident Karl-Heinz Knoll eifrig mit.

Der Verein Festring, der sich für Brauchtumspflege einsetzt, hatte den Ball auch heuer wieder organisiert - und nicht nur für Auftritte der Trachtengauverbände, für Goaßlschnoizer und Co. gesorgt: Mit einem bunten Auftritt der Faschingsgesellschaft Narrhalla, mit dem Engagement der Partyband Cagey Strings und satten Big-Band-Klängen von Wolfgang Grünbauers Oktoberfest-Musikanten zeigte sich, dass auch weiß-blaue Traditionalisten alles andere als zopfig oder altbacken sein können.

So mancher Trachtler präsentierte sich gar als perfekter Rock'n'Roll-Tänzer auf diesem etwas anderen Faschingsball.