Bayern

Mini-Koch bringt im Hilton Hotel Gerichte: Das kleine Kino auf dem Teller

Im Hilton Hotel bringt ein Miniatur-Koch die Gerichte auf die Teller. Zumindest, wenn man das "Le petit chef"-Menü bestellt hat.


Le petit chef ist so klein, dass er auf einer Kartoffel Platz nehmen kann. Bei der Zubereitung seiner Menüs ist der digitale Koch so kreativ wie tollpatschig.

Le petit chef ist so klein, dass er auf einer Kartoffel Platz nehmen kann. Bei der Zubereitung seiner Menüs ist der digitale Koch so kreativ wie tollpatschig.

Von Ruth Frömmer

Wer einen klassischen Abend verbringen will, der geht einfach ganz analog Essen. Abgesehen von der Kartenzahlung funktioniert ein Restaurantbesuch heute noch wie vor 50 Jahren. Der Koch steht in der Küche, der Kellner bringt die Speisekarte, der Gast sucht sich Speisen und Getränke aus ...

Wer aber neugierig auf eine ganz neue Erfahrung ist, der genießt ein Digitalisierungs-Dinner namens "Le petit chef". Hört sich technisch an, ist aber ein märchenhaftes Erlebnis.

Die Idee kommt vom belgischen Künstlerkollektiv Skullmapping und verbindet ein Fünf-Gänge-Menü mit der Geschichte eines kleinen tollpatschigen Kochs: le petit chef. Den haben inzwischen Hotels auf der ganzen Welt im Angebot, in München bis Ende Mai das Hilton Hotel am Tucherpark.

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Von oben werden die Bilder auf den Tisch projiziert.

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Eine zauberhafte Animation zum Dessert.

Der Gast sitzt an seinem Platz und über Projektoren an der Decke wird die nicht ganz ernst gemeinte Zubereitung eines jeden Gangs durch den kleinen tollpatschigen Koch auf Tisch und Teller gespielt. Los geht's mit Gemüsebeeten. Dort erntet der Koch erst einmal Radieserl und wirft sie auf den Teller.

Es ist lustig zuzuschauen, wie das nur ein paar Zentimeter große Männlein mühsam eine Karotte aus der Erde zieht und sich gegen einen viel größeren Maulwurf wehren muss. Nach ein paar Minuten ist der Teller digital bestückt und die Kellner servieren das Gericht ganz analog - in unserem Fall Burrata mit Rucola. Das isst man in Ruhe und weiter geht's auf hoher See.

Hier muss sich der kleine Koch gegen einen Tintenfisch wehren und die Zutaten für die Fischsuppe auf den Teller befördern. Am Ende wird er zwar von einer Muschel verschluckt, aber ein Happy End gibt's trotzdem in Form einer echten Bouillabaisse.

Für den Hauptgang wird der Teller zum großen Grill. Drauf hievt der kleine Koch ein dickes Stück Rinderfilet, den Brokkoli dazu muss er fällen wie einen Baum. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Anfeuern, setzt er den Grill schließlich in Brand. Das Fleisch, das im Anschluss auf den Teller kommt, ist so zart und die Soße so fein, dass man spätestens jetzt merkt, wie engagiert das Küchenteam im Hilton seine Arbeit macht.

"Das war gar nicht so einfach", sagt eine Sprecherin des Hotels. Die Animationen werden von Skullmapping vorgegeben, daran lässt sich nichts ändern. Die Menüs, die auf die Teller kommen, müssen von den Köchen genauestens geplant werden. Und das funktioniert bis zum letzten Gang.

Dort spielt der kleine Koch noch einmal mit dem Feuer und fabriziert zum Abschluss eine Crème brulée.

Drei verschiedene Menüs (je 99 Euro) und ein Kindermenü (49 Euro) stehen zur Auswahl. Gebucht wird - natürlich - digital übers Internet.

lepetitchef.com/hilton-munich-park