Prostituiertennetzwerk
Mindestens 15 Prostituierte in Bayern getötet
12. Mai 2022, 13:51 Uhr aktualisiert am 4. April 2023, 13:01 Uhr
![Eine Prostituierte wartet auf ihrem Zimmer in einem Bordell auf Kundschaft. In Bayern sind laut Angaben des Netzwerks "Ella" in den letzten 20 Jahren mindestens 15 Prostituierte getötet worden. (Symbolbild)](https://www.idowa.de/imgs/04/1/5/6/9/8/8/7/tok_89b3f6e228495700d174e579ed7bc0fb/w800_h450_x800_y450_4aff2606-9b1b-4d9f-b154-4828d054fd76_1-d3ff6cd978d69a7b.jpg)
Andreas Arnold/dpa
Eine Prostituierte wartet auf ihrem Zimmer in einem Bordell auf Kundschaft. In Bayern sind laut Angaben des Netzwerks "Ella" in den letzten 20 Jahren mindestens 15 Prostituierte getötet worden. (Symbolbild)
Allein in Bayern sind nach Angaben des Netzwerks "Ella" in den vergangenen 20 Jahren mindestens 15 Prostituierte getötet worden.
"Prostitution produziert Tote und Waisenkinder. Das ist unser Alltag", sagte Viktoria K. von dem Wiesbadener Prostituiertennetzwerk am Donnerstag im bayerischen Landtag. Auch die Münchner Frauenärztin Liane Bissinger nannte diese Zahl. Dazu kommen ihren Angaben zufolge fünf weitere versuchte Tötungsdelikte und ein Vermisstenfall.
Auch der frühere Augsburger Kriminaloberrat Helmut Sporer prangerte bei der Anhörung im Arbeits- und Sozialausschuss Gewalt gegen Prostituierte in Bayern an, er berichtete von zahlreichen Opfern des Menschenhandels und darüber, dass diese Delikte viel zu selten geahndet würden: "Das gegenwärtige System produziert immer neue Opfer und das ist unverantwortlich."