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Merz mit Geschenk für JU: Söder-Konterfei als Osterei


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Friedrich Merz (CDU), Bundesvorsitzender der CDU, spricht.

Von dpa

CDU-Chef Friedrich Merz hat den Unions-Nachwuchs von der Jungen Union (JU) mit einem besonderen Geschenk begeistert: Zum Empfang des JU-Mitgliedermagazins "Entscheidung" in Berlin brachte der Unionsfraktionsvorsitzende am Dienstagabend neben "ganz besonders herzlichen Grüßen" von CSU-Chef Markus Söder auch eine Replik des Ostereis des bayerischen Ministerpräsidenten mit. Söder, der eigentlich auf dem Empfang reden sollte, müsse im Landtag sein, sagte Merz. Auf dem Osterei war das Konterfei des lächelnden bayerischen Ministerpräsidenten zu sehen.

Söder hatte am Osterwochenende mit einem skurrilen Video von sich reden gemacht. In einer 35-sekündigen Sequenz, die er auf Instagram und X (früher Twitter) veröffentlichte, pries er ein überdimensionales Schokoladen-Osterei an, das sein eigenes Gesicht trug. Söder wollte das Osterei verlosen.

Merz sagte, er habe an der Versteigerung des Söder-Ostereis mitgemacht, sei aber "in der Nacht vom Montag auf Dienstag ausgestiegen, als die Beträge hoch vierstellig wurden". Er habe "noch mal meine Frau gefragt, ob ich weitermachen kann, aber unser Budget für Eier war erschöpft". Da er aber nicht ohne Gastgeschenk zur JU habe kommen wollen, "habe ich in dieser Woche von einer wirklich anspruchsvollen Schokoladenmanufaktur hier in Berlin eine originalgetreue Replik dieses Eis anfertigen lassen".

Er wisse zwar nicht, wer das Originalei Söders ersteigert habe - "aber hier ist wenigstens eine mindestens ebenso wertvolle Replik", sagte Merz. Man könne sagen: "Markus Söder ist zwar heute Abend physisch im Landtag, aber als Ei heute Abend bei uns." Er ergänzte: "Dass wir in der Union heute so miteinander umgehen können, ist ein gutes Zeichen des Zusammenhaltes unserer beiden Parteien in der gemeinsamen Bundestagsfraktion."

Hintergrund: In der Union gilt es in der offenen Frage der Kanzlerkandidatur bei der Bundestagswahl 2025 als offenes Geheimnis, dass Söder trotz gegenteiliger Äußerungen immer noch mit einer Kandidatur liebäugelt. Merz und Söder wollen die K-Frage nach den Landtagswahlen im September entscheiden. Vor der desaströs von der Union verlorenen Bundestagswahl 2021 hatte sich Söder einen monatelangen Machtkampf mit dem damaligen CDU-Chef und Merz-Vorgänger Armin Laschet geliefert.

Beim Unions-Nachwuchs punktete Merz zudem mit Äußerungen zum gestiegenen Anteil ausländischer Tatverdächtiger bei Straftaten in der Kriminalitätsstatistik des Jahres 2023. "Wir nennen es beim Namen: Es ist Ausländerkriminalität in Deutschland, die uns zunehmend Sorgen machen muss", sagte er. Die ganze Vorstellung der Ampel-Regierung von Einwanderung und Migration stehe vor dem Scheitern. "Es wird so nicht gelingen, wie sich die Koalition das vorstellt." Deutschland sei ein Einwanderungsland. In der Zukunft wolle man aber "ein Einwanderungsland in den Arbeitsmarkt und nicht eine Einwanderung in die Kriminalitätsstatistiken und in die Sozialhilfe" sein, schloss er unter großem Beifall.


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