Neuer Prozess in Passau

Längere Bewährungsstrafe für Maurice K. gefordert


Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.

Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.

Von mit Material der dpa

Im erneuten Prozess um den gewaltsamen Tod des Jugendlichen Maurice K. aus Passau haben Staatsanwalt und Nebenklagevertreter vor dem Landgericht eine härtere Strafe für den Angeklagten gefordert. Sie plädierten am Mittwoch auf zwei Jahre Haft zur Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung.

In einem ersten Verfahren war der junge Mann Anfang 2019 wegen Körperverletzung zu einer eineinhalbjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Dieses Urteil hob der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe jüngst auf. Der Verteidiger forderte erneut eineinhalb Jahre Haft auf Bewährung wegen Körperverletzung. Weil der Angeklagte zum Tatzeitpunkt im April 2018 minderjährig war, findet die Sitzung nicht-öffentlich statt. Am Nachmittag sollte das Urteil gesprochen werden.

Der Angeklagte hatte sich als 15-Jähriger mit dem gleichaltrigen Maurice K. zu einer Schlägerei nach dem Motto "Eins gegen Eins" verabredet. Die zwei Jugendlichen konnten sich nicht leiden und wollten sich bei einem Schaukampf messen. Sie trafen sich dazu in der Innenstadt von Passau, Umstehende mischten sich in die Schlägerei ein. Die Situation eskalierte und Maurice K. starb.

Im Herbst 2018 begann der erste Prozess. Neben dem jetzt Angeklagten mussten sich der damals 25-jährige Haupttäter und zwei 15 und 17 Jahre alte Jugendliche verantworten. Der 25-Jährige wurde wegen fahrlässiger Tötung und vorsätzlicher Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Jugendlichen erhielten Bewährungsstrafen.

Gegen das Urteil gegen den eigentlichen Kontrahenten von Maurice hatten Staatsanwaltschaft und Nebenklagevertreter Revision eingelegt. Weitere Revisionsanträge hatte der BGH verworfen.