Fußball-Bundesliga

Kovac trifft Krisen-Wagner: „Gibt zwei Arten von Trainern“

Kann er Krisenmanager? Augsburgs Trainer Sandro Wagner.

Kann er Krisenmanager? Augsburgs Trainer Sandro Wagner.

Von dpa

Niko Kovac hat „vollstes Verständnis für Sandro“. Und trotzdem wird der Trainer von Borussia Dortmund alles daran setzen, den jungen Kollegen Sandro Wagner am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky) mit dem BVB noch tiefer in die Krise zu stürzen. Denn im Profi-Fußball ist sich jeder selbst der Nächste. In der Bundesliga zählt für jeden Trainer nur eine Währung: Erfolg.

„Es gibt zwei Arten von Trainern. Diejenigen, die schon mal entlassen wurden. Und diejenigen, die entlassen werden. Das ist unser Job“, erklärte Kovac am Donnerstag. „Wenn du erfolgreich bist“ - so wie er selbst gerade beim BVB - „ist es relativ einfach“. Und wenn nicht, „dann ist es umso schwieriger“.

Genau das erlebt gerade der 37-jährige Wagner auf seiner ersten Cheftrainer-Position in Deutschlands Eliteliga. Von Notfallplänen reden sie in Augsburg zwar noch nicht. Um Krisenpläne geht es aber sehr wohl. Und los geht's gegen den BVB. „Wir müssen uns einen guten Plan ausdenken gegen ein Topteam, damit wir da ein gutes Spiel kriegen“, sagte Wagner. Der „Lernende“ unter den vielen arrivierten Trainern muss sich nun auch als Krisenmanager bewähren.

Die Dortmunder Spieler jubeln nach ihrem Pokal-Kraftakt in Frankfurt.

Die Dortmunder Spieler jubeln nach ihrem Pokal-Kraftakt in Frankfurt.

„Die letzten zwei Spiele waren natürlich ergebnistechnisch scheiße“, sagte Wagner nach dem 0:6 gegen RB Leipzig und dem Pokal-Aus gegen den Zweitligisten VfL Bochum (0:1). Allerdings waren da nicht nur die Ergebnisse voll daneben, sondern das gesamte Auftreten des FCA.

Einen ersten Entwurf seines BVB-Plans skizzierte Wagner noch im frischen Frust des Pokal-Flops gegen Bochum. „Wir müssen über die Energie in die Zweikämpfe. Und über die Zweikämpfe ins Spiel. Und wir werden auch leiden müssen gegen Dortmund, gegen eine Top-Mannschaft, die individuell sehr gut besetzt ist.“

Wagner möchte dabei Selbstbewusstsein vorleben. Ist er verunsichert? „Null Komma null!“ Aber die Krise ist keine Zeit für flotte Sprüche. „Jetzt nach den zwei Heimspielen große Parolen rauszuhauen, wäre nicht so intelligent.“

Also nennt Wagner die Borussia lieber „ein Riesenbrett - sehr gut drauf, sehr gute Mannschaft, sehr guter Trainer“. Trotzdem beschwört er eine FCA-Chance. Es gelte zunächst, „eine gute Elf zu finden, die inhaltlich gut passt und auch eine gute Power hat. Und so eine Verunsicherung ist auch schnell wieder in einem guten Gefühl, wenn man schnell ein Tor schießt. Das stellt man sich von außen im Sport viel schwieriger vor, als es wirklich ist.“

Auch Kovac kennt die Geschichten mit dem angeschlagenen Boxer, der besonders gefährlich sein kann. „Klar ist die Situation der Augsburger im Moment nicht die leichteste. Aber es bedeutet nicht, dass es für uns leicht wird“, lautete seine Warnung vor allem nach innen. An seine hochbelasteten Profis, die nur drei Tage nach dem erfolgreichen Pokal-Kraftakt in Frankfurt wieder gefordert sind: „Wir müssen auch dort 100 Prozent dabei sein. Wir möchten das Spiel gewinnen, das ist unsere Ambition, das ist unser Ziel.“

Wagner wiederum könnte zur Chancen-Verbesserung seinen aktiven, aber sehr riskanten Spielstil gegen einen in dieser Saison nur vom FC Bayern besiegten BVB anpassen. Denn mit 2,5 Gegentoren im Schnitt kann man dauerhaft in der Bundesliga keine Spiele gewinnen. Hinzu kommt die richtige Personalauswahl. „Wir müssen die elf bis 15 Spieler ausmachen, die am besten in Form sind“, sagte Sportdirektor Benjamin Weber.

„Wir versuchen, wieder alles rauszuhauen“, versprach Elvis Rexhbecaj. Und der Mittelfeldspieler erinnerte an frühere Duelle: „Wir haben in der Historie gegen Dortmund gute Spiele gemacht.“ Unter Wagners Vorgänger Jess Thorup gab es in der vergangenen Saison sogar gleich zwei Siege; 2:1 in Augsburg und 1:0 in Dortmund. Als der FCA in der Bundesliga als Gegner noch als „eklig“ galt.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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