Umwelt

Haselmaus mit Funksender: Neuer Lebensraum nachgewiesen


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Eine Haselmaus ist in einer Röhre zu sehen.

Von dpa

Forschende der Uni Bayreuth haben einen neuen Lebensraum für die streng geschützte Haselmaus nachgewiesen. Demnach ist sie auch in Schilfbeständen zu finden - und nicht nur in Gehölzstrukturen, wie die Uni am Mittwoch mitteilte. Das könnte Konsequenzen für Schutzbemühungen haben: Bei Baumaßnahmen beispielsweise werde bislang lediglich geprüft, ob Haselmäuse in Waldlebensräumen und Hecken vorkommen. "Der Nachweis, dass sie Schilfbestände nutzt, ist für den Naturschutz und die Anpassung von Schutzmaßnahmen somit von großer Bedeutung", folgern die Forschenden aus Bayreuth nun.

Nachdem sie in vorangegangenen Untersuchungen bereits erste Hinweise auf Schilf als Lebensraum für Haselmäuse entdeckt hatten, vertieften sie ihre Arbeiten: Acht Haselmäuse wurden im Regnitztal bei Bamberg gefangen und mit Funksendern ausgestattet. Anschließend wurden sie wieder in ihren natürlichen Lebensraum entlassen - und das Team stellte fest: Die Tiere nutzten zu etwa gleichen Teilen Gehölz und Schilf. Die nachtaktiven Tiere nutzten die Schilfbestände auch zum Schlafen am Tag. Die Wissenschaftler fanden auch ein Nest im Schilf.

Gründe für die Nutzung von Schilf sind demnach Schutz vor Raubtieren - und Haselmäuse könnten ins Schilf ausweichen, wenn die Konkurrenz um Nahrung und Nistplätze im Gehölz zu groß wird.

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) gehört zur Familie der Schlafmäuse genau wie Siebenschläfer oder Gartenschläfer. Sie wird etwa sieben Zentimeter groß. Sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten in Deutschland. Beim Naturschutzbund (NABU) heißt es, die Populationszahlen der Haselmaus gingen stetig zurück.


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