Rohstoffe

Unweit des Ammersees wird wieder nach Erdgas gebohrt

Im Vorfeld hatten Anwohner und Umweltschützer gegen das Gasförderprojekt demonstriert.

Im Vorfeld hatten Anwohner und Umweltschützer gegen das Gasförderprojekt demonstriert.

Von dpa

Im oberbayerischen Reichling am Ammersee hat bereits am vergangenen Freitag die umstrittene Bohrung nach Erdgas begonnen. Dies bestätigte ein Sprecher der Regierung von Oberbayern der Deutschen Presse-Agentur in München. Es handelt sich hierbei zunächst um eine Probebohrung - ist diese erfolgreich, soll im Anschluss mit der Gasförderung begonnen werden.

Tagelang hatte eine offizielle Bestätigung des Bohrbeginns gefehlt, weder die Regierung von Oberbayern noch das Wirtschaftsministerium oder das Unternehmen hatten entsprechenden Anfragen beantwortet. Vor Ort waren aber bereits seit Freitagnachmittag teils sehr laute Bohrgeräusche von der Anlage zu hören gewesen.

Vor mehr als einem Jahr, am 26. Juni 2024, hatte das Bergamt Südbayern der Firma Genexco Gas die Probebohrung genehmigt, nun ist es losgegangen. In der Gemeinde im Landkreis Landsberg sowie bei Umwelt- und Naturschützern ist das Projekt sehr umstritten. Immer wieder hatte es Proteste gegeben.

Leicht erkennbar an dem rund 40 Meter hohen Bohrturm: Das Gasförderprojekt bei Reichling.

Leicht erkennbar an dem rund 40 Meter hohen Bohrturm: Das Gasförderprojekt bei Reichling.

Hinter den Förderplänen steht die „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“, die zu 80 Prozent im Besitz der MRH Mineralöl-Rohstoff-Handel GmbH mit Sitz in Düsseldorf ist und zu 20 Prozent von der Genexco GmbH gehalten wird.

Sollte die Probebohrung erfolgreich sein, plant das Unternehmen eine Förderung von Erdgas über zehn bis 15 Jahre. Es wird eine Gasmenge von 400 bis 500 Millionen Kubikmetern vermutet. Diese könnte in der Förderzeit den heimischen Gasbedarf von 10.000 bis 15.000 Haushalten decken. Ob das Gas aber wirklich gefördert werden kann, wird sich erst im Zuge der Probebohrung herausstellen.

Mit 96 Prozent wird der Gas-Bedarf in Deutschland fast vollständig aus Importen gedeckt, wie die Gas- und Wasserstoffwirtschaft e.V. auf Anfrage mitteilte.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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