Bayern

Entlastungspaket für Münchner

Der Stadtrat wird diese Woche seine finanziellen Hilfen und Ermäßigungen für mehr Menschen zugänglich machen. Von Kultur bis zur Energieversorgung.


Von Christina Hertel

München ist eine teure Stadt. Diese Woche wird der Stadtrat einen Beschluss treffen, der das Leben von vielen günstiger machen soll. Der Stadtrat verändert am Donnerstag die Schwelle, ab der Münchner für freiwillige, städtische Leistungen berechtigt sind. Dazu zählen zum Beispiel ein Stromkostenzuschuss, ein günstigeres ÖPNV-Ticket und stark ermäßigte Tickets für Theater, Konzerte und Museen. Manche Eintritte werden sogar ganz kostenlos.

Bisher war ein Ein-Personen-Haushalt mit einem Netto-Einkommen von 1540 Euro für Zuschüsse berechtigt. Der Stadtrat wird festlegen, die Grenze auf 1660 Euro netto zu erhöhen. Wenn zwei Personen zusammenleben, soll sie bei 2490 Euro netto liegen (bislang 2310).

Auch wie viele Kinder in einem Haushalt leben und wie alt sie sind, berechnet die Stadt ein. Zum Beispiel: Bei zwei Erwachsenen mit einem Kind ab 14 Jahren liegt die Schwelle künftig bei 3320 statt 3080 Euro netto. Mit einem weiteren Kind in diesem Alter steigt die Einkommensgrenze auf 4150 Euro. Wenn das Kind jünger als 14 Jahre ist, dürfen zwei Erwachsene maximal 3490 Euro netto verdienen (vorher 3230).

Ab 1. April sollen die neuen Grenzen greifen. Die Münchner, die darunter fallen, haben zum Beispiel Anspruch auf einen München-Pass. Die Monatskarte im ÖPNV kostet dann bloß die Hälfte, in der M-Zone sind es 31,10 statt 63,20 Euro.

Der Preis im Schwimmbad sinkt, für die Stadtbibliothek und für Kurse bei der Volkshochschule müssen München-Pass-Inhaber nur halb so viel zahlen. Museen vom Deutschen Museum bis zum Haus der Kunst sind günstiger.

Im Lenbachhaus, der Villa Stuck und auch dem Stadtmuseum ist der Eintritt ganz kostenlos.

Man kommt für acht Euro in eine Vorstellung der Kammerspiele, für zehn Euro in die Oper oder für elf Euro zu den Münchner Philharmonikern. Auch viele Kinos wie das am Sendlinger Tor bieten günstigere Tickets.

Außerdem gewährt die Stadt allen, die die Einkommensgrenzen nicht überschreiten, Zuschüsse zu den Energiekosten. Der Zuschuss beim Strom beträgt bis zu 50 Euro für Ein- und Zweipersonenhaushalte und bis zu 100 Euro für Haushalte mit drei und mehr Personen. Die Hilfe für Heizung und Warmwasser fällt noch großzügiger aus: Einzelpersonen bekommen 700 Euro und für jede weitere Person im Haushalt gibt es zusätzlich 300 Euro.

Senioren können in den Alten- und Service-Zentren kostenloses Mittagessen bekommen und erhalten einen Zuschuss beim Kauf eines Laptops.

Kindern bezahlt die Stadt den Sportverein und bezuschusst die Sportkleidung und Ausrüstung mit bis zu 200 Euro im Jahr.

"Wir sind mehr denn je da für alle Münchnerinnen und Münchner, die ihre Stadt brauchen”, sagt SPD-Fraktionschefin Anne Hübner. "Existenzängste und Einsamkeit sind allgegenwärtig. Wir tun alles, um diese Sorgen zu lindern.”

Mehr Infos, wie man den Wärmefonds beantragt, gibt es auf www.waermefonds.de