München - In den 60er Jahren studierte Gudrun Köhl Kunst-Lehramt. Und wurde Stammgast im Turmstüberl im Isartor. 1968 verabschiedete sie sich von der bürgerlichen Idee des Lehrerin-Daseins und übernahm das Stüberl als Wirtin. Nach und nach wurde sie zur wichtigsten Mitarbeiterin des 35 Jahre älteren Musäumschefs Hannes König, der schließlich auch ihr Lebensgefährte wurde.

Ab 1978 konzentrierte sie sich nur noch auf die Arbeit im Musäum, organisierte das Archiv, schrieb Aufsätze zu Liesl Karlstadt und veröffentlichte gemeinsam mit Hannes König Bücher. An der Volkssängerbühne führte sie auch Regie.

Nach dem Tod von Hannes König 1989 sorgte sie für den Fortbestand des Valentin-Musäums, übernahm die Leitung und führte es als privaten Betrieb weiter. Die Sammlung selbst hatte König der Stadt vermacht, damit Köhl im Gegenzug keine Miete für das Musäum zahlen musste. 15 Jahre leitete sie das Haus "mit viel Leidenschaft und Einsatz", wie es in einer Würdigung des Musäums heißt. 2004 übergab sie es. Am 1. Januar 2023 ist Gudrun Köhl wenige Tage vor ihrem 80. Geburtstag nach langer Krankheit gestorben.