Überblick

Diese Musikfestivals finden in diesem Sommer wieder in Bayern statt


Blick auf die Hauptbühne des Bardentreffens in Nürnberg im Jahr 2017. Nach zwei Jahren Coronapause wollen die meisten Festivals in Bayern 2022 wieder gewohnte Festivalstimmung verbreiten.

Blick auf die Hauptbühne des Bardentreffens in Nürnberg im Jahr 2017. Nach zwei Jahren Coronapause wollen die meisten Festivals in Bayern 2022 wieder gewohnte Festivalstimmung verbreiten.

Von dpa

Menschenmengen, laute Livemusik und ausgelassenes Feiern - zwei Jahre lang mussten alle auf große Musikfestivals verzichten. Nun soll es endlich wieder werden wie vor Corona. Doch die Veranstalter bangen weiter.

Festivalgänger dürfen sich auf einen umfangreichen Festivalsommer in Bayern freuen. Nach zwei Jahren Corona-Auszeit sind derzeit viele Rock- und Pop-Festivals geplant. Egal ob Olympiapark in München, Mainwiesen in Würzburg oder Flugplatz in Dinkelsbühl: Dieses Jahr soll das Festivalgefühl zurückkehren. Für "Rock im Park" in Nürnberg sind laut Veranstalterangaben schon fast alle Tickets verkauft. Headliner sind unter anderem Muse und Green Day. Das Festival war - wie die meisten - 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Beschränkungen ausgefallen.

Auch das weitgefächerte Tollwood in München will heuer wieder Hunderttausende Besucher zu Musik, Performance, Kunsthandwerk und Umweltbildung locken. "Es fühlt sich wie ein Neuanfang an", sagt Pressesprecherin Stefanie Kneer. Auf dem Line-up stehen unter anderem Sting, Simple Minds, Lionel Richie, Zaz, Mark Foster und Cro. Beim Taubertalfestival in Mittelfranken sollen nach zwei Jahren Pause heuer unter anderem Wizo und Fiddler's Green die Bühne rocken.

Endlich wieder wie vor Corona ablaufen sollen auch spezialisierte Veranstaltungen wie das Heavy Metal-Festival Summer Breeze in Dinkelsbühl (Landkreis Ansbach), die Brasswies'n im oberbayrischen Eching (Landkreis Freising), das Samba-Festival in Coburg, das Afrika-Festival in Würzburg, das Deutschrock-Festival Gond im oberpfälzischen Rieden (Landkreis Amberg-Sulzberg) und verschiedene Elektro-Festivals wie Echelon in Bad Aibling (Landkreis Rosenheim).

Zum Festivalsommer gehören ebenfalls kostenlose Festivals wie das Bardentreffen und das Brückenfestival in Nürnberg sowie das Umsonst & Draußen und das Stramu im Würzburg. Nach Ausfall oder abgespeckten Versionen in den Vorjahren, wollen sie das Gefühl von lebendigem Getümmel und Musik an jeder Ecke wieder in die Städte bringen.

Während bei Besuchern schon Vorfreude herrscht, bangen die Festivalbetreiber noch. "Die Veranstalter haben mit massiven Problemen zu kämpfen", sagt der bayerische Rockintendant Bernd Schweinar vom Verband für Popkultur in Bayern in Alteglofsheim (Landkreis Regensburg). Die Probleme seien Personalmangel, gestiegene Kosten und ungewisse Einnahmen.

Egal ob Toningenieur, Pyrotechniker oder Caterer - ein Viertel der Soloselbstständigen im Veranstaltungsbereich ist laut Schweinar während der Pandemie aus der Branche ausgestiegen. Die Verbliebenen hätten ihre Preise angehoben. Auch um für schwierige Zeiten vorzusorgen. Zudem explodierten die Materialkosten. Ein Veranstalter habe berichtet, für mobile Toiletten nun statt 8.000 Euro 32.000 Euro zahlen zu müssen. Ein anderer müsse 800.000 Euro draufzahlen, wenn er das für 2020 geplante Programm jetzt umsetzen wolle.

Das dritte Problem: Viele Festivals haben ihr 2020er-Programm auf dieses Jahr verschoben. Die alten Tickets sind noch gültig, können aber noch zurückgegeben werden. Schweinar berichtet, dass bei aktuellen Konzerten etwa ein Viertel der Ticketinhaber nicht erscheine. Er hofft auf die Loyalität der Besucher. "Die Menschen können sicher sein, dass Veranstalter alles tun, damit der Festivalbesuch sicher ist und sie sich wohl fühlen", so Schweinar.

Trotz hoffnungsvoller Stimmung haben manche Veranstalter laut dem Rockintendanten Angst, dass die Behörden kurzfristig Corona-Auflagen wie zusätzliche Testkontrollen oder eine größere Anzahl von Eingängen anordnen könnten. Die Zusatzkosten könnten für die Veranstalter das Fass zum Überlaufen bringen.