Viel Regen, wenig Sonne

Der Mai war laut DWD der kälteste seit 2010


Düstere Aussichten: Bedeckter Himmel, wie hier in München, und reichlich Regen waren im Mai 2021 eher die Regel als die Ausnahme.

Düstere Aussichten: Bedeckter Himmel, wie hier in München, und reichlich Regen waren im Mai 2021 eher die Regel als die Ausnahme.

Von Redaktion idowa

Der Mai 2021 war der kälteste seit mehr als zehn Jahren. Ähnlich ungemütlich war der Monat zuletzt 2010, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervorgeht. Besonders nass und kalt war es dabei in Bayern.

In Mitteleuropa setzte der Mai 2021 den Trend des deutlich zu kühlen Aprils fort. Grund war ein umfangreicher Tiefdruckkomplex über Nordeuropa, an dessen Südflanke die Zufuhr kühler Atlantikluft nicht enden wollte. Dadurch erlebte Deutschland den kältesten Mai seit 2010. Dadurch war der Monat auch sehr sonnenscheinarm und niederschlagsreich. Örtlich entluden sich kräftige Gewitter, es gab Starkregen, Sturmböen und sogar einen Tornado der Stärke F1. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.

Der Freistaat Bayern war im Mai mit knapp 10,3 °C das kühlste und mit gut 120 Litern Niederschlag pro Quadratmeter das niederschlagsreichste Bundesland Deutschlands. Die Sonnenscheindauer betrug knapp 165 Stunden. Der Landkreis Eichstätt-Buckelwiesen im Karwendelgebirge meldete sogar sechs Frosttage.

Mit 10,7 Grad Celsius (°C) lag der bundesweite Temperaturdurchschnitt im Mai um 1,4 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung sogar minus 2,4 Grad. In den vergangenen 30 Jahren fiel die Mai-Mitteltemperatur nur 2010 mit 10,4 °C und 1991 mit 9,5 °C tiefer aus. Am Morgen des 3. Mai meldete Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit -4,5 °C den tiefsten Monatswert. Innerhalb weniger Stunden schnellte die Temperatur vom 8. auf den 9. aus dem Frost- in den Hitzebereich. Hierbei registrierte Waghäusel-Kirrlach, südwestlich von Heidelberg, mit 31,3 °C den ersten heißen Tag des Jahres sowie den deutschlandweit höchsten Mai-Wert. Doch das hochsommerliche Intermezzo blieb nur von kurzer Dauer.

Hoher Niederschlag kommt den Pflanzen zugute

Nachfolgende Sturmtiefs sorgten wieder für Zustrom kühler Meeresluft. Ein niederschlagsreicher Mai - für die Natur ein Segen Nachdem der Mai 2020 es im Mittel nur auf 38 Litern pro Quadratmetern (l/m²) gebracht hatte, übertraf der Mai 2021 mit rund 95 Litern Niederschlag pro Quadratmeter den Referenzwert von 71 deutlich. Auffällig waren vor allem die verbreitet hohen Niederschläge im Norden, in Teilen des Ostens und dem Süden. Sie kamen gerade der anfänglichen Wachstumsphase der Pflanzen zugute.

Zu kräftigen Gewittern mit Starkregen, Sturmböen und Hagel kam es besonders gegen Ende des Monats: In Borken-Weseke, westlich von Münster, entwickelte sich am 25. sogar kurzzeitig ein Tornado der Stärke F1, der mehrere Bäume entwurzelte und einige Hausdächer abdeckte.