Landtagswahl

CSU kürt Söder einstimmig zum Spitzenkandidaten


Markus Söder, Parteichef der CSU, nimmt am CSU-Parteitag in der Frankenmetropole teil.

Markus Söder, Parteichef der CSU, nimmt am CSU-Parteitag in der Frankenmetropole teil.

Von Florian Kronfeldner

155 Tage vor der bayerischen Landtagswahl hat die CSU ihren Parteichef Markus Söder offiziell zu ihrem Spitzenkandidaten gekürt.

Per Handzeichen und ohne förmliche Auszählung stimmten die Delegierten ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen am Samstag auf dem Parteitag für die obligatorische Wahl, bei der es keinen Gegenkandidaten gegeben hatte. "Äh, ja, ich bedanke mich wirklich sehr bei euch", sagte Söder nach der Wahl. Das Wahlergebnis sei ein tolles Signal nach draußen.

Allen aktuellen Umfragen zufolge kann die CSU derzeit gelassen auf die Wahl am 8. Oktober blicken: Sie rangierte zuletzt zwischen 40 und 42 Prozent. Das wäre eine klare Verbesserung des Ergebnisses von 2018, als die Partei nur 37,2 Prozent erreichte und ihre absolute Mehrheit im Landtag verlor. Seither regieren die Christsozialen in einer Koalition mit den Freien Wählern. Söder hat wiederholt betont, das Bündnis auch in der kommenden Legislaturperiode fortsetzen zu wollen. Eine mögliche Koalition mit den Grünen hat er dagegen mehrfach und vehement ausgeschlossen.

Beschluss zum Grundsatzprogramm

Zudem will die CSU auf dem eintägigen Parteitag ihr neues Grundsatzprogramm beschließen. Damit will sie sich in Zeiten des Ukraine-Krieges und nach Corona für aktuelle und kommende Herausforderungen rüsten. Das rund 90 Seiten dicke Werk, das die Partei nach rund einjähriger Arbeit kürzlich öffentlich vorgestellt hatte, ist eine klassische Standortbestimmung der CSU als konservative Volkspartei - aber auch mit einigen neuen Facetten und Betonungen. Herausgearbeitet werden etwa die Bedeutung der erneuerbaren Energien, einer funktionierenden Gesundheits- und Arzneimittelversorgung und der heimischen Lebensmittelproduktion.

Für September, kurz vor der Landtagswahl, plant die CSU einen weiteren großen Parteitag. Dort wird dann turnusgemäß der komplette Parteivorstand, inklusive Söder, neu gewählt. Auch dieser Parteitag soll einen Tag dauern. In den vergangenen Jahren war lediglich ein großer Parteitag im Jahr üblich, dann aber immer über zwei Tage.