Verkehrssicherheit
Mehr als 1.000 Fahrer bei Blitzermarathon in Ostbayern zu schnell

Peter Kneffel/dpa
Sämtliche Messstellen beim Blitzermarathon, wie diese hier in München, wurden zuvor bekanntgegeben.


Beim Blitzermarathon in Bayern hat die Polizei 9.832 Menschen erwischt, die mit ihrem Fahrzeug zu schnell unterwegs waren. Das seien deutlich mehr als bei der Aktion im vorigen Jahr (8.627), teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. Der Blitzmarathon ist Teil des sogenannten „Speedmarathons“, der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk „ROADPOL“ koordiniert wird und von 7. bis 13. April stattfindet.
Trauriger bayerischer Spitzenreiter sei ein Autofahrer gewesen, der auf der Bundesstraße 2 bei Langenaltheim im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken mit 180 km/h gemessen wurde. In dem Bereich seien höchstens 100 km/h erlaubt. Der Mann habe keine Einsicht gezeigt, ihn erwarte nun ein dreimonatiges Fahrverbot sowie ein Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg.
Die Höchstwerte aus Niederbayern und der Oberpfalz
Doch auch in Niederbayern haben die zuständigen Beamten gemessen und insgesamt 550 Überschreitungen registriert. In der Oberpfalz waren es 455.
Den Höchstwert in Niederbayern leistete sich ein 21-Jähriger auf der Staatsstraße 2112 bei Simbach am Inn. Bei erlaubten 70 km/h fuhr er um 60 km/h zu schnell und war somit mit 130 km/h unterwegs. Neben einem Bußgeld erwartet den Fahrer ein mehrmonatiges Fahrverbot sowie eine Eintragung im Fahreignungsregister. In der Oberpfalz teilen sich gleich zwei Fahrer den Platz des schnellsten Rasers: Ein Mann Mitte fünfzig war auf der B16 bei Nittenau bei erlaubten 100 km/h mit 169 km/h unterwegs. Den gleichen Wert ergab die Messung einer Fahrerin auf der B85 bei Kümmersbruck. Sie wurde bei erlaubten 70 km/h mit 139 km/h gemessen. Auf beide wartet wohl ein zweimonatiges Fahrverbot, mehrere Hundert Euro Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg.
"Viel zu viele unverantwortliche Raser unterwegs"
"Obwohl die Kontrollaktion öffentlich angekündigt wird und die Messstellen vorab bekanntgegeben werden, stellen wir fest, dass nach wie vor viel zu viele unverantwortliche Raser unterwegs sind", teilte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner mit. "Sie gefährden sich selbst und auch andere durch zu schnelles Fahren."
Beim 24-stündigen Blitzermarathon von Mittwochfrüh bis Donnerstagfrüh hatten Polizei und kommunale Verkehrsüberwachung an rund 1.500 Messstellen im Freistaat die Geschwindigkeit kontrolliert, um Verkehrsteilnehmer dazu zu bringen, die Tempolimits einzuhalten und für die Sicherheit im Straßenverkehr zu sensibilisieren. An der Aktion beteiligen sich in dieser Woche auch 13 weitere Bundesländer im Rahmen einer sogenannten Speedweek.
Wer nach dem Blitzermarathon glaube, in Bayern wieder aufs Gas drücken zu können, liege falsch, fügte Kirchner hinzu. Die bayerische Polizei werde in diesem Jahr weiter intensiv mit hochmoderner Technik Geschwindigkeitssünder aus dem Verkehr ziehen.