Dauerkrise
Bayerns Wirtschaft im ersten Halbjahr geschrumpft

Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Aus der lange erfolgsverwöhnten bayerischen Wirtschaft kommen seit langem hauptsächlich schlechte Nachrichten. (Symbolbild)
Bayerns Wirtschaft ist weiter auf Schrumpfkurs: Nach vorläufigen Daten des Statistischen Landesamts ist die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr real um 0,4 Prozent zurückgegangen. Damit hat sich Bayern erneut schlechter entwickelt als im Bundesdurchschnitt (0,0 Prozent) - auch wenn der Abstand minimal ist und die deutsche Wirtschaft insgesamt seit drei Jahren stagniert.
Bundesweit an der Spitze lag Bremen mit einem realen Plus von 2,9 Prozent. Das Landesamt wies darauf hin, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die sich bis zur endgültigen amtlichen Berechnung noch ändern können.
Schon 2024 war die bayerische Wirtschaftsleistung um ein Prozent zurückgegangen. Hauptursache ist die Krise der exportabhängigen bayerischen Industrie. Sowohl Autohersteller als auch Maschinenbau leiden unter einem anhaltenden Rückgang der Exporte vor allem nach China.
Deswegen hat der Freistaat nach Berechnungen des Ifo-Instituts auch im innerdeutschen Ländervergleich schon seit einiger Zeit seinen langjährigen Platz in der Spitzengruppe eingebüßt.
Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) - der Dachverband unter anderem der bayerischen Metallarbeitgeber - nannte den Rückgang ein weiteres Alarmsignal für den Wirtschaftsstandort. „Es scheint, als wäre der konjunkturelle Tiefpunkt erreicht, aber die tiefgreifenden strukturellen Probleme hindern jeglichen Versuch, unsere Wirtschaft wieder spürbar auf Erfolgskurs zu bringen“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.