"Signale ermutigend"

Bayerns Handwerk leidet unter Kosten und hofft auf mehr Lohn


Eine Metallplatte wird in einer Produktion bearbeitet. (Symbolbild)

Eine Metallplatte wird in einer Produktion bearbeitet. (Symbolbild)

Von dpa

Das bayerische Handwerk hat im ersten Quartal unter hohen Kosten gelitten. Die Umsätze seien zwar nominal um sieben Prozent auf rund 31 Milliarden Euro gestiegen, ziehe man aber die Preissteigerung ab, ergebe sich ein reales Minus von 3 Prozent, sagte der Präsident des Bayerischen Handwerkstages, Franz Xaver Peteranderl am Donnerstag in München. Insbesondere die Bauwirtschaft leide unter schwacher Nachfrage.

Eine schnelle Besserung erwartet der Handwerkspräsident nicht: "Kosten- und Preissteigerungen werden Bayerns Handwerksbetriebe das ganze Jahr über stark beschäftigen", sagte er. "Wir hoffen, dass Lohnerhöhungen die sinkende Kaufkraft zu einem Teil abfedern und die Verbraucher wieder mehr Geld ausgeben." Wenn es gut laufe, sei für das bayerische Handwerk "ein nominales Umsatzwachstum von 6 Prozent drin", so Peteranderl. Preisbereinigt werde das aber einem Minus von zwei Prozent entsprechen.

Auch bei der Beschäftigung ist der Handwerkspräsident skeptisch. Es sei zu befürchten, "dass sie 2023 das dritte Jahr in Folge zurückgehen wird", sagte er. Ende März waren ersten Schätzungen zufolge etwa 941.200 Menschen im bayerischen Handwerk beschäftigt. Das entspricht einem Rückgang um 0,7 Prozent auf Jahressicht.

Hoffnung machen dagegen erste Zahlen zum Ausbildungsjahr. "Bis Ende April konnten im bayerischen Handwerk über 7.000 neue Lehrverträge abgeschlossen werden. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 4,5 Prozent", sagte BHT-Hauptgeschäftsführer Frank Hüpers. "Daraus lässt sich natürlich noch kein Trend für das Gesamtjahr ableiten. Trotzdem sind diese Signale ermutigend."

Auch die aktuelle Umfrage zu Lage und Erwartungen unter den Handwerkern fällt besser aus, als es Umsatzzahlen erwarten lassen. 42 Prozent der Betriebe meldeten für das 1. Quartal eine gute und 43 Prozent eine befriedigende Geschäftslage. Das sind etwas mehr als vor eine Jahr. Zudem gingen 85 Prozent von einer besseren oder zumindest gleichbleibenden Geschäftsentwicklung bis zur Jahresmitte aus - das sind 5 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.