Rüstungsindustrie

Bayern rollt Rüstungsindustrie den roten Teppich aus

Bayern will es der Verteidigungsindustrie leichter machen. (Archivbild)

Bayern will es der Verteidigungsindustrie leichter machen. (Archivbild)

Von dpa

Der Freistaat hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, das der Rüstungsindustrie in Bayern massiv unter die Arme greifen soll. Nach einem bereits verabschiedeten eigenen Bundeswehr-Gesetz soll nun ein Gesetz zur Förderung der Verteidigungsindustrie kommen, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München an. Ziel sei, dass Rüstungsunternehmen sich einfacher ansiedeln, einfacher bauen und schneller planen können.

„Das gibt es nur in Bayern“, sagte Söder. Es bestehe das klare Ziel, bei Betriebsansiedlung oder Betriebserweiterungen Vereinfachungen im Baurecht zu haben, Abweichungen vom geltenden Recht leichter zu machen und auch „weitgehende Freistellungen von Genehmungserfordernissen für verteidigungsindustrielle Vorhaben zu haben“, wie der Ministerpräsident ausführte.

Damit soll es unter anderem für Unternehmen aus anderen Branchen leichter werden, ihre Geschäftsfelder auf das Thema Rüstung zu erweitern. Zuletzt hatte das fränkische Industrieunternehmen Schaeffler, eines der größten Zulieferunternehmen der Welt, angekündigt, das Thema Verteidigung in sein Portfolio aufnehmen zu wollen. Die bayerische Förderbank LFA soll ausdrücklich „ermächtigt und ermutigt“ werden, für die nötige Kapitalausstattung der jeweiligen Unternehmen zu sorgen.

Das Gesetz solle dazu beitragen, Bayern als die Führungsregion im Defense-Sektor zu positionieren, sagte Söder. Zudem sollen Belange der Rüstungsunternehmen in der Landesplanung und im Denkmalschutz stärker gewichtet werden.

Bayern gilt als ein Zentrum der Verteidigungsindustrie in Deutschland. Wichtige Unternehmen der Branche sitzen im Freistaat oder betreiben dort größere Standorte. So fertigt Airbus etwa Eurofighter-Kampfflugzeuge in Manching, Krauss-Maffei Wegmann produziert Panzer und andere militärische Fahrzeuge, Diehl Defence fertigt in Röthenbach bei Nürnberg militärische Sicherheitsverpackungen. Hinzu kommt mit der Universität der Bundeswehr in München ein wichtiger Forschungsstandort. Die Tradition einer staatlichen Förderung der Ansiedlung von Rüstungsindustrie in Bayern geht bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

Folgen Sie Themen dieses Artikels:

Alle Artikel zu gefolgten Themen und Autoren finden Sie bei mein Idowa

Kommentare


Neueste zuerst Älteste zuerst Beliebteste zuerst
alle Leser-Kommentare anzeigen
Leser-Kommentare ausblenden

Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.