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Trotz gutem Penaltykilling ziehen die Tigers nach einer offensivschwachen Leistung in Hamburg den Kürzeren


Von Redaktion idowa

(mir) Revanche missglückt! Nach der knappen 5:6-Niederlage im Hinspiel vor drei Wochen zogen die Straubing Tigers auch im zweiten Aufeinandertreffen am Sonntagnachmittag in Hamburg aufgrund einer schwachen Offensivleistung den Kürzeren. Nach einer mäßigen Partie beider Mannschaften blieben die Punkte durch ein knappes 1:0 erneut bei den Freezers.

Da war erst einmal tief durchatmen angesagt. Was nämlich die 7.000 Zuschauer in der Hamburger O2 World zu sehen bekamen, war über weite Strecken eine schwache Leistung auf beiden Seiten. Und so mancher Fan hatte sich wohl zwischenzeitlich schon überlegt ins Stadion nebenan zu wechseln, wo das Fußballbundesligaspiel HSV gegen Kaiserlautern lief. Es hatte den Anschein, als hätten beide Mannschaften im torreichen Hinspiel ihr ganzes Pulver verschossen, denn wirklich gute Torchancen waren Mangelware und so endete das Spiel dann auch mit nur einem mageren Treffer zu Gunsten der Hausherren.

Straubing, das mit der gleichen Aufstellung wie am Freitag an den Start ging, zeigte eine insgesamt durchwachsene Leistung. Zwar zeigte man bei einer Vielzahl von Strafzeiten erneut ein sehr gutes Penaltykilling, verhinderte einen Gegentreffer in den zahlreichen Unterzahlsituationen und hielt lange ein 0:0. Offensiv blieb man allerdings hinter den Erwartungen zurück und steigerte sich erst im letzten Drittel. "Ich bin natürlich enttäuscht über das Ergebnis. Dass man in einem Spiel auch mal mehr Strafzeiten kassiert, kann passieren. Das war heute auch nicht unser Problem, da wir in Unterzahl wieder sehr gut gespielt haben und das gerade gegen so ein offensivstarkes Team wie Hamburg", so Tigers-Chefcoach Dan Ratushny. Das Problem lag auf der anderen Seite: "Die Offensive hat nicht funktioniert. Erst im letzten Drittel waren wir besser. Wir konnten einfach kein Tor schießen, obwohl auch wir öfter in Überzahl waren."

War Straubings Trainer also weder mit der Spielweise seiner Mannschaft noch mit dem Endstand zufrieden, so ärgerte sich Hamburgs Coach Benoit Laporte, der seinen Backup Niklas Treutle zwischen die Pfosten gestellt hatte, trotz der drei Punkte mindestens genauso. "Straubing war besser und aggressiver. Wir hatten bei dem einen Tor lediglich das Glück auf unserer Seite." Denn in der Tat waren die Freezers das schlechtere Team, obwohl sie als Heimmannschaft, Tabellendritter und zugleich bestes Powerplayteam der Liga in der Pflicht standen.

Berechtigte Spieldauer
Schon das erste Drittel verlief alles andere als nach Plan für die Tigers, sammelte man doch fleißig Strafzeiten und spielte so die Hälfte der Zeit in Unterzahl, was vor allem an der berechtigten fünfminütigen plus Spieldauerstrafe für Carsen Germyn lag. Nach einem Bandencheck gegen Hamburgs Charles Cook, der nicht mehr weiter spielen konnte, musste der Stürmer nach nicht einmal sechs Minuten in die Kabine. Aber Straubing arbeitete gut nach hinten, zeigte erneut ein überzeugendes Unterzahlspiel und ließ so kaum Chancen zu. Wenn es gefährlich wurde, war Barry Brust zur Stelle, so dass beide Teams nach einem höhepunktlosen Anfangsdrittel mit 0:0 in die Pause gingen.

Mit einer Strafzeit gegen Straubing begann auch der Mittelabschnitt. Statt Hamburg hatten allerdings die Tigers die Chance zur Führung, als Treutle den Konter von Karl Stewart nur mit der Schulter abwehren konnte. Kaum wieder komplett, hatte Jean-Michel Daoust die nächste Möglichkeit. War man bis dahin noch glücklos, so bekamen die Gäste anschließend die größte Chance des Spiels auf dem Silbertablett serviert, als gleichzeitig zwei Hamburger auf die Strafbank mussten. Doch das Powerplay der Tigers hatte seinen Namen nicht verdient und so blieb es beim 0:0, da zwingende Chancen Seltenheitswert hatten. Kein Wunder also auch, dass Hamburgs Verteidiger Patrick Köppchen im Pauseninterview für sein Fazit "Es ist unglaublich, wie schlecht wir spielen." zynischen Applaus von den Rängen erntete.

Und die Strafzeiten bei den Tigers zogen sich auch im Schlussabschnitt wie ein roter Faden durch das Spiel. Dieses Mal mussten zwei Straubinger vom Eis, doch Hamburgs Powerplay blieb harmlos. Und spätestens ab diesem Zeitpunkt war klar: Das Team, das ein Tor macht, wird gewinnen. Nach dem 1:0 (48.)durch einen Schlenzer von Thomas Oppenheimer ahnten die 20 mitgereisten Tigers-Fans Böses. Zwar erhöhten die Gäste den Druck, kamen zu guten Chancen und drängten die Freezers in ihre Zone, die Leistungssteigerung im Angriff kam jedoch zu spät und so blieb es beim 1:0-Sieg für die Gastgeber und der Erkenntnis von Straubings Trainer, "dass das Spiel im Hinblick auf die Offensive zwar kein direkter Rückschritt war, aber es bis zum nächsten Heimspiel am Dienstag gegen Wolfsburg noch viel Arbeit gibt".

Spielstatistik:Hamburg Freezers: Treutle - Nielsen, Schmidt; Schubert, Köppchen; Travese, Cook; Köttstorfer - Polaczek, Festerling, Engelhardt; Dolak, Collins, Murphy; Jensen, Aubin, Brooks; Oppenheimer, Möchel, Flaake;
Straubing Tigers: Brust - Canzanello, Elfring; Bakos, Ondruschka; Osterloh, Dotzler - Schönberger, Whitecotton, Daoust; Keil, Meunier, Sparre; Stewart, Hussey, Röthke; Ramsay, Hundhammer, Germyn; Forster;
Tor: 1:0 (48:01) Oppenheimer (Flaake);
Strafminuten: Hamburg 10 - Straubing 21 plus Spieldauerstrafe für Germyn (Bandencheck);
Schiedsrichter: Piechaczek / Krawinkel (Iwert, Brodnicki);
Zuschauer: 7.039.