Handball-Bayernliga

TG Mipa Landshut nach der Pause chancenlos gegen Erlangen


Die TGler taten alles , was in ihren Möglichkeiten stand. Am Ende reichte das aber nicht annähernd.

Die TGler taten alles , was in ihren Möglichkeiten stand. Am Ende reichte das aber nicht annähernd.

Von Felix Hüsch

Die Spielpause in der Handball-Bayernliga war beendet und die TG Mipa Landshut startete am Samstag gleich mit einem Kracher vor heimischem Publikum in den nächsten Saisonabschnitt. Mit der U23 des HC Erlangen war der aktuelle Tabellenführer im Sportzentrum West an der Isar zu Gast. Nach dem Unentschieden in Bayreuth konnten die Gastgeber ihre Außenseiter-Rolle voller Selbstvertrauen angehen. Erlangen aber gewährte der TG keine Verschnaufpausen.

Die Landshuter versuchten, es von Anfang an spielerisch zu lösen. Das gelang bis zum 3:2 für die Gäste ganz gut. Dann aber musste der schnelle Enis Kabashi mit ein paar Einzelaktionen aushelfen. Doch auch Erlangen verlor in der ersten Viertelstunde durch Fehlwürfe und technische Fehler zu oft den Ball - zumal Landshut die 5:1-Abwehr mit dem vorgezogenen Mann gut spielte und den HC immer wieder zu Abschlüssen aus schlechten Positionen zwang. So stand es nach 18 Minuten gerade einmal 5:7. Bis zur Pause ging es auch genauso zäh weiter. Landshut spielte lange Angriffe und war immer dann über die Außen erfolgreich, wenn genau auf die Nahtstellen gegangen wurde. Einige gute Paraden von TG-Torwart Lukas Sigl verhinderten zunächst eine höhere Führung der Gäste. Bis zur Pause setzten die sich dann aber doch noch auf vier Tore ab. Grund dafür war auch ein Landshuter Platzverweis. Kreisläufer Alexander Reitmeier langte in der Abwehr etwas zu heftig hin und sah den roten Karton. Ein paar Landshuter Fehlwürfe und die fehlende defensive Zuordnung in Unterzahl führten zu einem Pausen-Rückstand von 9:13.

Erlangen zündet den Turbo

Neun Heimtore in dreißig Minuten Handball waren natürlich viel zu wenig. Allerdings wurde die Ausbeute der Landshuter zu Beginn der zweiten Hälfte nicht besser - im Gegenteil. Der Tabellenführer rührte in der Defensive Beton an und traf vorne reihenweise durch schnelles Umschaltspiel und die zweite Welle. Beim Stand von 10:17 ließ Enis Kabashi nach einer vorangegangenen Doppelparade vom Landshuter Torwart Matthias Elgeti dann auch noch einen Siebenmeter liegen. Zwar gelang es der TG in der Schlussviertelstunde, den eigenen Torbann zu brechen, jedoch nicht den Rhythmus der Gäste zu unterbrechen, die nach einem Vorsprung von neun Toren sogar merklich einen Gang zurückschalteten. Gegen Ende der Begegnung brachten die Hausherren ihren Kreisläufer Michal Pich noch einige Male in Aktion, mussten sich aber trotzdem deutlich mit 20:28 geschlagen geben.

Gästetrainer Helmut Hofmann zollte der TG nach dem Spiel trotz des durchgehend ungefährdeten Sieges seiner Jungs jede Menge Respekt. "Ich wusste, dass Landshut wurfstark und im Rückraum exzellent besetzt ist. Deshalb war mir klar: Die Abwehr muss stehen - und das hat auch geklappt", freute sich Hofmann über die Umsetzung seiner Vorgaben. Das spielentscheidende Kriterium meinte der Trainer ganz genau ausmachen zu können: "Wir wollen aufsteigen und brauchen einen dementsprechenden Trainingsaufwand. Insgesamt treffen wir uns fünfmal die Woche, mancher meiner Jungs trainieren ab und zu bei der Bundesliga-Mannschaft mit. Anfang der zweiten Halbzeit hat man dann gesehen, dass wir fitter waren, als Landshut. Deshalb haben wir verdient gewonnen und ich bin durchaus erleichtert darüber."

Sedivec sieht auch positive Lehrstunde

Doch auch die Landshuter können mit dem Ergebnis leben - zumindest, wenn es nach der Aussage des Trainers Milan Sedivec geht. "Klar ist man nach Niederlagen nie wirklich zufrieden, aber wir haben uns wenigstens nicht überraschen lassen, da wir ja wussten, wie stark Erlangen ist. Unser Angriff war gegen die stabile Abwehr unserer Gäste vor allem nach der Pause nicht gut. In dieser Phase hatten wir auch Erlangens zweite Welle nicht im Griff. Die frühe rote Karte für "Reiti" war natürlich bitter", zählt Sedivec die Gründe für die Niederlage auf. Der Tscheche weiß, dass der Tabellenführer der Bayernliga einfach auf einem etwas höheren Niveau spielt. "Meine Jungs haben heute alle ihr Maximum gezeigt. Dass man dann trotzdem mit acht Toren Differenz verliert, zeigt, wie klar die Rollen verteilt waren. Allerdings bin ich froh, unsere Spieler heute mal einen deutlich schnelleren Gegner gesehen haben. Wenn wir uns weiter im oberen Tabellendrittel orientieren wollen, ist dieses Tempo unser Ziel", zieht der TG-Coach seine Lehren aus dem Spiel.