2. September 2022, 22:52 Uhr
aktualisiert am 2. September 2022, 23:20 Uhr
Von
Stefan Wasmer
Pflichtaufgabe erfüllt und die ersten drei Punkte auf neuem Terrain eingefahren: Bei ihrer Premiere in der Champions Hockey League haben sich die Straubing Tigers im polnischen Krakau mit 4:0 (0:0, 3:0, 1:0) bei Comarch Cracovia durchgesetzt. Der Erfolg des Teams von Head Coach Tom Pokel fiel schlussendlich souverän und standesgemäß aus, auch wenn das erste Tor in der CHL am Freitagabend zunächst auf sich warten ließ.
Gegen den krassen Außenseiter der Gruppe F nahmen die Tigers erwartungsgemäß sofort das Zepter in die Hand. Die Gäubodenstädter drängten in der Anfangsphase unermüdlich und mit viel Zug zum gegnerischen Gehäuse auf das Führungstor, während Cracovia kaum einmal eine konstruktive Befreiung aus der eigenen Zone zu Stande brachte. Den Gastgebern gelang es jedoch zumindest immer wieder, den Raum unmittelbar vor ihrem Goalie Rok Stojanovic eng zu machen. Auch deshalb und trotz zweier Powerplays verpassten die Tigers es im ersten Drittel, ihre Dominanz in Treffer umzumünzen. Und in den letzten fünf Minuten erwachten plötzlich sogar die bis dahin im Spiel nach vorne nicht existenten Krakauer offensiv zum Leben und sorgten mit der einen oder anderen durchaus brenzligen Szene dafür, dass Hunter Miska im Straubinger Tor nun auch aktiv am Geschehen teilnehmen musste.
Miska hat erst ruhigen Abend, pariert dann mehrmals stark
Der Tigers-Neuzugang war zu Beginn des zweiten Durchgangs ebenfalls gefordert, weil mit Mike Connolly sowie Marcel Brandt gleich zwei Straubinger auf der Strafbank saßen. Miska war indes voll auf der Höhe, dank seiner starken Paraden überstanden die Tigers die doppelte Unterzahl schadlos. Und Miskas Vorderleute, welche sich bis dahin gegen das aggressive Penalty Killing Cracovias schwergetan hatten, fanden wenig später doch einen Weg im Powerplay und gingen durch einen von JC Lipon augenscheinlich noch abgefälschten Brandt-Direktschuss mit 1:0 in Führung (24.) - das eigentlich längst überfällige erste Tor der Straubinger CHL-Historie war erzielt.
Damit waren die Tigers zurück in ihrem Rhythmus. Die Niederbayern schnürten die Hausherren nun wieder in deren eigener Zone ein und ließen den Puck ansprechend durch die eigenen Reihen kreiseln. Auf der anderen Seite blieb Cracovia bei den seltenen Angriffsaktionen zwar durchaus gefährlich - unter anderem scheiterte Patryk Wronka freistehend per Direktabnahme vom linken Bullykreis an Miska -, doch das im Auftaktabschnitt noch fehlende Scheibenglück hatte nun das Pokel-Team. Beim 2:0 kam Taylor Leier bei seiner Einzelaktion nicht selbst zum Abschluss, profitierte allerdings davon, dass ausgerechnet der bis dahin bärenstarke Stojanovic mit seiner Kelle am Puck vorbeiwischte und diesen in sein Tor trudeln ließ (38.). Und beim 3:0 wurde ein Querpass von Jason Akeson durch Cracovia-Verteidiger Kayle Doetzel in das eigene Gehäuse abgefälscht (40.). Nach zwei Dritteln waren die Tigers somit deutlich und verdient auf Siegeskurs.
Straubing Tigers bringen Führung kontrolliert ins Ziel
Und daran sollte sich auch im Schlussdurchgang nichts mehr ändern. Die Tigers brachten die Führung kontrolliert ins Ziel - und erhöhten wiederum durch Leier, der im Powerplay nach einem sehenswerten Pass von Travis St. Denis nur noch seinen Schläger hinhalten musste, sogar noch auf 4:0 (49.). Nach anfänglichen Effizienzmängeln fiel das Ergebnis also letztlich standesgemäß aus. Am Sonntagnachmittag (15.05 Uhr; live bei SPORT1) stehen die CHL-Debütanten bei Schwedens amtierendem Eishockeymeister Färjestad BK allerdings vor einer weitaus höheren Hürde.