"Lasst doch diese Schreierei"

TSV 1860: Jan Mauersberger nach Elfmeter für Aschaffenburg völlig bedient


Jan Mauersberger war nach der Pleite bei Viktoria Aschaffenburg richtig angefressen.

Jan Mauersberger war nach der Pleite bei Viktoria Aschaffenburg richtig angefressen.

Von Bernhard Lackner

Der TSV 1860 kämpft gegen Viktoria Aschaffenburg zurück in die Partie - muss sich aber wegen eines äußerst umstrittenen Elfmeters geschlagen geben. Innenverteidiger Jan Mauersberger war nach der Partie entsprechend angefressen und ließ seinem Frust über den Strafstoß freien Lauf.

Aschaffenburg/München - Die Negativserie des TSV 1860 will einfach nicht enden: Nach vier Liga-Pleiten in Serie setzte es am Dienstag auch noch das Aus im Toto-Pokal bei Viktoria Aschaffenburg - und das auf ganz bittere Art und Weise.

TSV 1860: Mauersberger nach Elfmeter stinksauer

Bis zur 82. Minute deutete alles auf ein Elfmeterschießen hin - dann bekam Sechzig-Verteidiger Herbert Paul den Ball aus kurzer Distanz an den Oberarm. Schiedsrichter Steffen Brütting zeigte auf den Punkt, eine äußerst diskutable Entscheidung. Björn Schnitzer behielt die Nerven und schoss Sechzig aus dem Toto-Pokal. Im TV-Interview bei Sport1 gab der glückliche Match-Winner dann sogar selbst zu: "Ich hätte ihn nicht gepfiffen."

Entsprechend angefressen waren die Löwen im Anschluss an die Partie, vor allem Innenverteidiger Jan Mauersberger redete sich richtig in Rage. "Das war nie und nimmer ein Elfmeter. Wir diskutieren jede Woche über: 'Hand oder nicht Hand!?' Als ich angefangen habe, Fußball zu spielen, musste es Absicht sein", echauffierte sich der Routinier.

Jan Mauersberger fordert Änderung der Handspiel-Regel

Die aktuelle Regelung kann Mauersberger überhaupt nicht nachvollziehen: "Mittlerweile gab es so viele Reformen. Vergrößerung der Körperfläche? Das ist als Abwehrspieler doch ganz normal, wenn ich mich irgendwie drehe oder zum Kopfball hochgehe. Ich muss ja springen - da sind die Arme eben mal auf Schulterhöhe, weil ich ja auch Schwung nehmen muss."

Als Verteidiger sei es daher schwierig, in Eins-gegen-Eins-Situationen in den Zweikampf zu gehen. "Mittlerweile kannst du ja nur noch mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt verteidigen - und hast dann keine Körperspannung", sagte Mauersberger, der sich für eine Reformierung der Handregel ausspricht: "Lasst doch diese Schreierei nach Handelfmeter und pfeift wirklich nur noch Hand, wenn es Absicht ist. Mein Gott, dann gibt es halt ab und an Situationen, wo der Ball an die Hand geht und es keinen Elfmeter gibt - hüben wie drüben nicht."

Für die Löwen käme eine Änderung der Handspiel-Regel allerdings zu spät: Am Dienstagabend verspielte das Team von Daniel Bierofka nicht nur eine mögliche Teilnahme im DFB-Pokal - sondern auch hunderttausende Euro an Antrittsprämie.

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