Aus wirtschaftlichen Gründen

TSV 1860: Geisterspiele? DFB zieht Spielverlegungen vor


Das Coronavirus wird womöglich massive Auswirkungen auf den Spielbetrieb beim TSV 1860 haben.

Das Coronavirus wird womöglich massive Auswirkungen auf den Spielbetrieb beim TSV 1860 haben.

Von Christina Stelzl

Das neuartige Coronavirus breitet sich immer weiter aus. In Bayern zieht die Staatsregierung nun drastische Konsequenzen für Großveranstaltungen. Auch dem TSV 1860 drohen womöglich Geisterspiele im Grünwalder - der DFB zieht derweil Spielverlegungen vor.

München - Welche Folgen hat das für die Löwen? Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die bayerische Staatsregierung Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Gästen zunächst bis Karfreitag untersagt. Davon betroffen sind auch Fußballspiele. Nicht geklärt ist derweil, ob die Spiele in der 3. Liga ohne Zuschauer stattfinden oder komplett verlegt werden.

Coronavirus: DFB will Drittliga-Spiele verlegen

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zieht letztere Variante vor, wie er auf seiner Website erklärt. "Der Ausschuss 3. Liga hat sich in seiner heutigen Sitzung grundsätzlich dafür ausgesprochen, in solchen Fällen die betroffenen Partien zunächst eher zu verlegen statt Geisterspiele auszutragen", teilte der DFB am Montag mit.

Grund sei die höhere Abhängigkeit von Zuschauereinnahmen im Vergleich zu denen aus der 1. oder 2. Bundesliga. "Hintergrund ist die besondere wirtschaftliche Sensibilität in der 3. Liga, in der die Erträge aus dem Spielbetrieb signifikant für die finanzielle Stabilität der Klubs sind und mehr als 21 Prozent der jährlichen Gesamteinnahmen ausmachen", heißt es weiter. Aktuell werde geprüft, inwieweit die Empfehlung des Ausschusses umgesetzt werden könne.

Möglich wäre auch, dass die Begegnungen als sogenannte Geisterspiele ausgetragen werden. Sollte das tatsächlich so umgesetzt werden, müsste der TSV 1860 ausgerechnet im Drittliga-Topspiel im Grünwalder Stadion gegen Spitzenreiter MSV Duisburg (14. März, 14 Uhr - im AZ-Liveticker) ohne seine Fans auskommen. Von der Regelung wären zudem die Löwen-Heimspiele gegen die Würzburger Kickers (21. März, 14 Uhr), Hansa Rostock (4. April, 14 Uhr) und den Halleschen FC (18. April, Uhrzeit noch unklar) betroffen.

Coronavirus und Toto-Pokal: So läuft Memmingen gegen TSV 1860

Auf das Halbfinale im Toto-Pokal hat das Coronavirus bereits unmittelbare Konsequenzen: Wie Löwen-Gegner FC Memmingen am Dienstag bekannt gab, wird das Spiel am 31. März ohne Zuschauer stattfinden.

Um ein Geisterspiel zu verhindern, hat sich der Regionalligist bereits mit der Bitte um eine Verlegung der Partie an den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) gewendet. Die 2.500 Tickets, die im Vorverkauf abgesetzt wurden, behalten ihre Gültigkeit und können vorerst nicht zurückgegeben werden.

Lesen Sie hier: Warum die Löwen derzeit nicht zu stoppen sind