Bayernliga Süd

Sebastian Kinzel und Orhan Akkurt: Zwei Stürmer mit eingebauter Torgarantie


Zwei Torjäger der Extraklasse sind in der Fußball-Bayernliga Süd Sebastian Kinzel (links) und Orhan Akkurt. Das haben in dieser Saison auch die ostbayerischen Konkurrenten zu spüren bekommen.

Zwei Torjäger der Extraklasse sind in der Fußball-Bayernliga Süd Sebastian Kinzel (links) und Orhan Akkurt. Das haben in dieser Saison auch die ostbayerischen Konkurrenten zu spüren bekommen.

Von Gerd Lex

Im Kampf um die Torjägerkanone der Fußball-Bayernliga Süd scheint nach Sebastian Kinzels fünf Treffern gegen die Rumpfmannschaft von Unterhaching II eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Unglaubliche 40 Tore hat der Stürmer vom TSV Rain am Lech bisher auf seinem Konto, doch Orhan Akkurt (SV Pullach) ist ihm mit 30 Toren noch immer auf den Fersen. Die Quoten dieser beiden Ausnahmestürmer sind beeindruckend. Sebastian Kinzel hat in 29 Spielen 40 Mal für den TSV Rain am Lech getroffen. Damit schoss er sagenhafte 1,4 Tore pro Spiel.

Aber auch sein erster Verfolger braucht sich nicht zu verstecken. Orhan Akkurt, Torjäger beim SV Pullach, ist ein Mann mit eingebauter Torgarantie. Orhan Akkurt hat bei all seinen Vereinen einen außergewöhnlichen Riecher vor des Gegners Kasten bewiesen. Der 29-Jährige hat diese Saison in 30 Spielen 30 Mal ins Schwarze getroffen. Damit hat auch er eine überragende Torquote von einem Tor pro Spiel.

Orhan Akkurt: Profifußball ist nicht alles

In einem Interview mit unserer Zeitung gibt Orhan Akkurt einen Einblick in seine Fußballkarriere und sein Privatleben.

Sie haben in der 3. Liga bei Wacker Burghausen gespielt. Warum ist aus dem Profifußball nichts geworden?
Akkurt: Ich habe mich damals ganz bewusst gegen das unsichere Leben eines Profifußballers in der 3. Liga entschieden. Meine Frau war mit unserem ersten Sohn Denis schwanger. In der 3. Liga ist es einfach nicht planbar, wie es weiter geht. Es gab immer nur Verträge über maximal zwei Jahre, und ich wollte meiner Familie nicht zumuten, ständig in andere Städte ziehen zu müssen. Bei meinem zweiten Sohn Luca war es ähnlich. Ich war mit Heimstetten in die Regionalliga aufgestiegen und ich habe mich trotzdem entschieden, zu Pullach in die Landesliga zu wechseln.

Wie wichtig ist für Sie der Titel des Torschützenkönigs in der Bayernliga?
Akkurt: Torschützenkönig zu werden, ist für mich zweitrangig. Absolute Priorität hat, dass wir mit dem SV Pullach die Meisterschaft einfahren. Sollte ich es schaffen, den Sebastian (Kinzel, Anmerk. d. Red.) noch einzuholen, hätte ich natürlich auch nichts dagegen.

Sebastian Kinzel: Schwach werden nur bei "Hammer-Angebot"

Der Vollblutstürmer Sebastian Kinzel ist niemand, der großmundig seine Qualitäten in den Vordergrund stellt, obwohl er alles hat, was einen Torjäger ausmacht. Ein technisch versierter, beidbeiniger Spieler mit hervorragendem Kopfballspiel, der weiß, wo das Tor steht. Da stellt sich natürlich die Frage: "Warum spielt der Mann nicht in einer höheren Liga?"

Kinzel bestreitet nicht, dass es immer wieder Angebote gibt, doch er ist mittlerweile 26, baut bei Dasing ein Haus und hat einen guten Job als Serviceberater eines Autohauses. All das will er wirklich nur bei einem absoluten "Hammer-Angebot" aufgeben, wie er sagt. Sobald feststeht, ob Rain in die Regionalliga zurückkehrt oder nicht, will auch er entscheiden, ob er seinen bis 2016 gültigen Vertrag erfüllt oder vielleicht doch zu einem höherklassigen Klub wechselt.