3. Liga aus bayerischer Sicht

Rückschlag für Würzburg - 1860 darf leise träumen


Der TSV 1860 München hat nach dem Auswärtssieg in Großaspach noch theoretische Chancen auf den Aufstiegsrelegationsplatz.

Der TSV 1860 München hat nach dem Auswärtssieg in Großaspach noch theoretische Chancen auf den Aufstiegsrelegationsplatz.

Von Magnus Rötzer

Die 3. Liga bleibt weiter spannend! Die Würzburger Kickers kassierten bei Viktoria Köln einen Dämpfer, Bayern II verpasste die vorzeitige Meisterschaft und die "Löwen" dürfe vor dem letzten Spieltag doch nochmal träumen. Ein Rückblick auf den vorletzten Spieltag der 3. Liga

Die Würzburger Kickers mussten im Rennen um den Aufstieg einen Rückschlag hinnehmen. Bei Viktoria Köln setzte es eine deftige 1:5-Niederlage. "Wir wollen unser Spiel auf den Platz bringen. Dann sind wir ganz unangenehm", meinte Kickers-Coach Michael Schiele vor der Partie seiner Mannschaft bei Viktoria Köln. In der Tat sind die Rothosen seit dem Restart der Liga kein angenehmer Gegner, denn in den vergangenen neun Spielen sicherten sich die Mainfranken insgesamt 22 Punkte. Die Würzburger erspielten sich in Köln im ersten Durchgang einige Möglichkeiten, der erwünschte Torerfolg blieb allerdings aus.

Die mangelnde Chancenverwertung sollte sich bereits kurz nach Wiederanpfiff rächen. Denn nach einer Slapstick-Einlage in der Würzburger Defensive kam Mike Wunderlich im Sechzehner an den Ball und versenkte zur Kölner Führung (58.). Nur drei Minuten später klingelte es erneut im Kasten der Kickers. Jonas Carls erzielte den Treffer zum 2:0. Würzburg kam mit dem Kölner Doppelschlag überhaupt nicht zurecht und kassierte prompt den nächsten Gegentreffer durch Michael Seaton (63.). Fabio Kaufmann erzielte in der 72. Minute zwar den Anschlusstreffer, doch kurz vor Schluss stellte die Heimmannschaft den alten Abstand wieder her. Mike Wunderlich sorgte für die Vorentscheidung (89.) und Alexander Höck besiegelte durch seinen Treffer in der Nachspielzeit die herbe Niederlage für die Kickers.

Würzburg profitiert von FCI-Niederlage

Im Hinblick auf die Aufstiegsplätze profitiert Würzburg von der Niederlage des FC Ingolstadt, der dem FC Magdeburg zuhause unterlag und dem Remis zwischen den kleinen Bayern und dem MSV Duisburg. Die Kickers befinden sich nun vor dem letzten Spieltag mit einem Punkt hinter Eintracht Braunschweig, das durch einen Sieg über Waldhof Mannheim den Aufstieg bereits klar machte, und drei Punkte vor Ingolstadt. Würzburg reicht dadurch ein Unentschieden am Samstag zuhause gegen Halle für den direkten Aufstieg.

Nachdem es auch in Ingolstadt zur Halbzeit 0:0 stand, ging Magdeburg in der 60. Minute in Führung. Thore Jacobsen zog aus zweiter Reihe ab und Ex-Jahn-Spieler Maximilian Thalhammer fälschte den Schuss unhaltbar ab. Mario Kvesic erhöhte für den FCM in der 83. Minute auf 2:0. Für Ingolstadt ging an diesem Tag nicht allzu viel zusammen, Stefan Kutschke scheiterte kurz vor Schluss sogar noch vom Punkt an FCM-Keeper Morten Behrens.

Durch die Heimniederlage müssen die Schanzer am letzten Spieltag bei 1860 München dreifach punkten und auf einen Würzburger Ausrutscher hoffen, um direkt aufzusteigen.

1860 noch nicht abgeschrieben

Und auch der TSV 1860 München möchte im Aufstiegsrennen noch ein Wörtchen mitreden. Die Elf von Michael Köllner gewann bei Sonnenhof Großaspach mit 4:2. Daniel Wein brachte die "Löwen" nach 10 Minuten in Front, Brünker drehte die Partie mit einem Doppelpack zu Gunsten der Gastgeber. Rieder glich noch vor der Pause für den TSV aus. Es dauerte bis zur 76. Minute, ehe der nächste Treffer fiel. Der zuvor eingewechselte Efkan Bekiroglu erzielte die Münchner Führung und nur vier Minuten später war es wieder Bekiroglu, der die Entscheidung herbeibrachte.

Der TSV 1860 hat also noch Chancen auf die Relegation. Dafür muss der Verein aus der bayerischen Landeshauptstadt am Wochenende gegen Ingolstadt gewinnen. Zeitgleich darf weder Duisburg noch Rostock gewinnen.

Die SpVgg Unterhaching, die sich schon vorzeitig von ihren Aufstiegsträumen verabschieden musste, erkämpfte sich zuhause gegen Tabellenschlusslicht Jena immerhin noch einen Punkt nach einem 0:2-Rückstand. René Eckardt und Eroll Zejnullahu brachten die Thüringer in Führung (59. und 61.), doch durch Treffer von Paul Grauschopf (71.) und Felix Schröter (90.+2) konnte Haching die Niederlage gerade noch abwehren.

Später Ausgleich sichert Bayern II einen Punkt

Die kleinen Bayern haben es unterdessen verpasst, die Meisterschaft vorzeitig klar zu machen. Gegen den MSV Duisburg sprang lediglich ein Remis heraus.

In einer ausgeglichenen ersten Hälfte gingen die "Zebras" nach einer halben Stunde durch Vincent Vermeij in Führung. Mit der knappen Duisburger Führung ging es auch in die Halbzeitpause, die aufgrund starken Regens ein paar Minuten länger dauerte als gewohnt. Die kleinen Bayern mit sieben Veränderungen in der Startelf kamen in der 69. Minute durch Timo Kern zum Ausgleich, der den Ball nach einer schönen Annahme am herauslaufenden Gästekeeper vorbei ins Tor schob.

Der FCB blieb in der Folge am Drücker und deutete an, dass er den Platz als Sieger verlassen wollte. Doch es kam anders: Duisburgs Lukas Daschner kam im Strafraum an den Ball, nachdem es die Bayern-Defensive nicht schaffte zu klären, und schob abgeklärt ins Tor ein. Bayern II gab sich allerdings nicht auf und kam in der Nachspielzeit durch ein Traumtor von Leon Dajaku noch zum Ausgleich.

Durch das Unentschieden behauptet das Team von Sebastian Hoeneß weiterhin die Tabellenführung, liegt nun einen Punkt vor Eintracht Braunschweig. Bayern II hat es also selbst in der Hand und könnte sich am Samstag im Lauterer Fritz-Walter-Stadion zum Meister der 3. Liga küren.

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Die Würzburger Kickers haben es bei Viktoria Köln nicht geschafft, den direkten Aufstieg vorzeitig klar zu machen.

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Haben es selbst in der Hand: Die Spieler des FC Bayern II um den Torschützen zum späten 2:2 gegen Duisburg, Leon Dajaku, können am Samstag Meister werden.