Historisch schlecht

"Nicht erklärbar": Greuther Fürth ist ratlos


Hängende Köpfe bei der SpVgg Greuther Fürth um Kapitän Branimir Hrgota. Bei den Franken macht sich nach dem historisch schlechten Saisonstart Ratlosigkeit breit.

Hängende Köpfe bei der SpVgg Greuther Fürth um Kapitän Branimir Hrgota. Bei den Franken macht sich nach dem historisch schlechten Saisonstart Ratlosigkeit breit.

Von mit Material der dpa

Greuther Fürth spielt gut, insgesamt sogar besser - doch belohnt sich zum wiederholten Male nicht. Nach elf Spieltagen scheint das Ziel Klassenerhalt schon fast unmöglich. Doch der Optimismus bleibt.

Große Fragezeichen schweben über dem Sportpark Ronhof. Die Enttäuschung über den historisch schlechtesten Saisonstart einer Bundesliga-Mannschaft scheint Ratlosigkeit gewichen zu sein. "Ich bin echt wortkarg und habe aktuell keine Erklärung", sagte Kleeblatt-Coach Stefan Leitl nach der bereits neunten Niederlage in Folge und lieferte die Antwort prompt hinterher: "Aber Fußball ist manchmal nicht erklärbar".

Die 1:2-Pleite gegen Eintracht Frankfurt am Sonntagabend ließ die SpVgg Greuther Fürth sichtlich verwirrt zurück. Im Gegensatz zu den Partien gegen den VfL Bochum oder Hertha BSC spielte der Aufsteiger gegen die Hessen nicht nur in einer Halbzeit auf Augenhöhe - über 90 Minuten waren die Franken das bessere Team. In keinem der bisherigen Saisonspiele gab die Spielvereinigung mehr Torschüsse ab als am Sonntagabend. Doch egal wer es versuchte - ob Kapitän Branimir Hrgota oder Jamie Leweling - der Ball wollte zunächst einfach nicht an Frankfurt-Keeper Kevin Trapp vorbei.

Eine Niederlage, die ratlos macht

"Ich kann nicht erklären, warum wir keine Punkte haben", sagte Hrgota, nachdem sein Team in der 92. Minute den Ausgleich erzielt und im Gegenzug das 1:2 kassiert hatte. Die Niederlage tue sehr schwer. "Du stehst hier wieder zuhause und hast keine Punkte", stellte der Ex-Frankfurter fest. Mit seiner Ratlosigkeit stand er bei weitem nicht alleine da.

"Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum es uns so in dieser Form erwischt", fragte sich auch Leitl. Anstelle von Frust über die bereits zehnte Saisonniederlage fand der Trainer für seine Mannschaft nur lobende Worte. "Meine Jungs haben ein gutes Spiel gemacht. Das ist für mich alles nicht erklärbar", wiederholte er sich.

"Wir müssen nicht den Reset-Knopf drücken"

Mit nur einem Punkt liegen die Fürther weiter abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf Regelationsplatz 16 beträgt schon acht Punkte. Seinen Trainingsstil wolle Leitl dennoch nicht ändern. "Wir müssen nicht den Reset-Knopf drücken", sagte der Coach. Sein Team sei deutlich besser, als die Tabelle zeige. "Ich glaube schon, dass wir deutlich mehr Punkte haben müssten als diesen einen."

Die Profis der Spielvereinigung scheinen ebenso hilflos wie ihr Trainer. "Mir fehlen ein bisschen die Worte", sagte Mittelfeldakteur Julian Green und sprach nach dem Frankfurt-Spiel von einer der bittersten Niederlagen in seiner Karriere. "Ich war noch nie in so einer Situation", gestand er.

Leitl optimistisch: "Irgendwann wird das Glück zurückkommen"

Auch wenn der direkte Abstieg für viele nur noch eine Frage der Zeit scheint, hat der Optimismus die Franken nicht verlassen. "99 Prozent haben uns wahrscheinlich abgeschrieben, aber wir glauben immer noch dran", sagte Green. Die Mannschaft werde zurückkommen, prognostizierte auch Leitl. "Wir werden weiter hart arbeiten und irgendwann wird das Glück zurückkommen." Vielleicht ja nach der Länderspielpause bei Borussia Mönchengladbach.